Harte Krume für die Pflüger
Frank Brunner gewinnt die 12. Auflage des traditionellen Hobby-wettkampfes in Leutenthal
Michael Grübner
Leutenthal. Triumph für Frank Brunner: Der parteilose Ortschaftsbürgermeister gewann auf seinem kleinen Iseki-traktor zum ersten Mal das Leutenthaler Hobby-leistungspflügen. Die dreiköpfige Jury gab ihm am Samstagnachmittag mit 180 die mit Abstand meisten Punkte. Damit verwies er Vorjahressieger Jörg Schuchardt (150) sowie Franz Mühle (146) auf die Plätze zwei und drei. Insgesamt waren zur zwölften Auflage der Veranstaltung acht Pflüger mit ihren Maschinen angetreten. Schauplatz war ein großes Ackergelände am westlichen Ortsrand, am Wirtschaftsweg nach Daasdorf. Dort hatte die Agrargenossenschaft Großobringen ursprünglich Raps angebaut, der aber im Frühjahr nicht gediehen war. Sie ersetzte ihn durch Erbsen, und seit der Ernte Anfang Juli wucherten hier hauptsächlich Disteln.
Als die Teilnehmer nach ihrem Mittags-korso durch das Dorf hierher zurückkehrten und ihre ersten Probe-furchen zogen, zeigte sich schnell: Es wird schwierig. „Mehr ein Kratzen als richtiges Pflügen – alles viel zu trocken und hart“, bedauerte Organisator Ralf Steinhäuser. Zudem waren Bewuchsdichte und Bodenqualität auf der Fläche nicht überall gleich, so dass auch das Glück in Form der zugelosten Parzelle eine gewisse Rolle spielte. Ein rund 20-minütiger, intensiver Platzregen zwischen Probe und Wettkampf änderte nichts mehr an den Bedingungen.
Axel Leisner, der gemeinsam mit André Reill und René Schreff die Jury bildete, erläuterte den Teilnehmern zu Beginn noch einmal, worauf es ankam: Nicht Tiefe, sondern Korrektheit und möglichst vollstänsowjetischen diges Unterpflügen aller Bewuchsreste waren entscheidend. Bewertet wurde in mehreren Schritten: Zuerst der Einstieg, die sogenannte Spaltfurche, einmal hin und zurück über die Wettkampffläche. Danach drei Umläufe, erneute Bewertung. So ging es weiter, bis die gesamte Fläche umgeackert war und auch der Anschluss zur Nachbar-parzelle
bewertet werden konnte. Wichtig: je feinkörnig-glatter, desto besser – riesige Schollen sind nicht erwünscht.
Die Männer brachten unterschiedlichste Technik an den Start: Vom fast nagelneuen Mini-traktor, auf dem Wettkampf-erfinder Udo Malisius sich abmühte, über einen Deutz aus den 30er-jahren, den
Ortschaftsbürgermeister Frank Brunner holte sich am Samstagnachmittag unter acht Teilnehmern beim Hobby-leistungspflügen der Leutenthaler Traktorenfreunde den Sieg.
Auf dem Podest strahlte er mit Titelverteidiger Jörg Schuchardt (links) und Nachwuchspflüger Franz Mühle um die Wette.
Belarus-klassiker und moderne Zugmaschinen reichte die Palette. Ein Präsentkorb mit Delikatessen war der Siegerpreis, gefolgt von einem Kanister Diesel für Rang zwei und einem Werkzeug-set für den Dritten. Mehr als 80 Neugierige fanden sich nach und nach ein und machten aus dem Ackerwettstreit das erhoffte kleine Volksfest.