Wartburg, Stadtschloss und Rathaus
Wo sich Paare in Eisenach das Jawort geben können. Die Orte haben mit der reichen Historie der Stadt zu tun
Birgit Schellbach
Eisenach. An drei historischen Orten können sich Paare in Eisenach standesamtlich trauen lassen: im Jägerzimmer des Romantik-hotels „Auf der Wartburg“, im Ratssaal des historischen Rathauses und im Festsaal des Stadtschlosses mit Blick auf den Eisenacher Marktplatz.
Eine Hochzeit im Ambiente der tausendjährigen Wartburg ist vor allem bei Heiratswilligen beliebt, die von auswärts kommen. Die Festgesellschaft wird im Innenhof des Hotels empfangen und in das Jägerzimmer begleitet. Säulen, Kreuzgewölbe und Ausmalung sind Architektur und Gestaltung der Räume der Wartburg nachempfunden. Die Wandmalereien um Hubertus, den Schutzpatron der Jagd, stammen von dem Weimarer Künstler Kurt Roquette und datieren auf die 1920er Jahre. Sie geben dem Zimmer bis heute seinen Namen.
Bei einer Trauung auf der Wartburg können verschiedene Leistungen des Hotels dazu gebucht werden. Das reicht vom Sektempfang über das romantische Dinner bis zum großen Bankett. Braut und Bräutigam können sich in einer Luxuslimousine chauffieren lassen. Oder ein Fotograf liefert unvergessliche Motive, wie die frisch Vermählten
auf der Zugbrücke der Wartburg stehen, durch den Torbogen schreiten oder in der Grün berankten Laube im Kommandantengarten sitzen. Ein großes Feuerwerk geht allerdings nicht – aus Gründen des Denkmal- und Brandschutzes.
350 Euro kostet die Nutzung des Jägerzimmers. Diese Pauschale erhebt das Hotel, und sie gilt zusätzlich zu den standesamtlichen Gebühren. 200 Euro sind es für die Nutzung des Festsaals im Stadtschloss, während im Ratssaal keine separate Miete anfällt.
„Das Stadtschloss wird noch nicht ganz so gut angenommen“, weiß Rabea Busch, Leiterin des Eisenacher Standesamtes, die den dortigen Festsaal aber sehr schätzt. Immerhin war das Stadtschloss bis 1918 der repräsentative Rahmen, wenn die Herzöge von Sachsenweimar-eisenach in der Stadt Hof gehalten haben. Johann Wolfgang von Goethe und Charlotte von Stein gaben sich dort ein Stelldichein, Georg Philipp Telemann und Richard Wagner waren zu Gast.
Heute können sich die Brautpaare auf der imposanten Schlosstreppe fotografisch gut in Szene setzen lassen. In der warmen Jahreszeit bietet sich außerdem ein Steh-empfang im Schlosshof an.
Einen vergleichsweise modernen Eindruck vermittelt die Ausstattung des Ratssaals mit den Wappen von Eisenach und seinen Partnerstädten. Wobei das Rathaus und sein markanter Uhrturm insgesamt ein Denkmal sind. 1636 erheblich bei einem Stadtbrand zerstört, erfolgte bis 1641 der Wiederaufbau.
Egal für welchen Ort sich Paare entscheiden: „Es soll der schönste Tag im Leben sein“, sagt Rabea Busch und beschreibt damit auch den Anspruch an die eigene Arbeit.
Bei der Auswahl der Location ist außerdem die Eisenach Wartburgregion Touristikgesellschaft behilflich. Immerhin 2000 Aufrufe hatte das Thema Hochzeit auf deren Internetseite im vergangenen Jahr.
Jede Woche stellen wir in unserer Serie einen besonderen Ort aus der näheren oder weiteren Umgebung vor, an dem Paare heiraten können.
Rabea Busch (links) vom Standesamt und Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) im Festsaal im Stadtschloss.