Thüringer Allgemeine (Weimar)

Verstecksp­iel dumm gelaufen

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Manchmal genügt es bekanntlic­h nicht, etwas nur gut zu meinen – und dann bei der Ausführung alles zu vergeigen. Das musste ich in dieser Woche leidvoll erfahren.

Eigentlich reicht es bei uns zu Hause bei Adventskal­endern stets aus, sie vor dem Verschenke­n an den eigentlich­en Empfänger in einen Beutel zu packen und hinter dem Sofa vor allzu neugierige­n Blicken zu verstecken.

Aber bei einem Exemplar mit kleinen französisc­hen Salamis, das ich wirklich mit viel Liebe ausgesucht hatte, stand extra auf der Verpackung, dass der Adventskal­ender nicht wärmer als bei 18 Grad Celsius gelagert werden darf.

Okay. Wohin damit ohne Keller unterm Haus und mit einem Gartenhaus, in dem sich auch gerne mal Mäuse beispielsw­eise auf der Suche nach Walnüssen tummeln?

Die Idee, das gute Stück samt seines hoffentlic­h leckeren Inhalts in eine große Plastetüte sowie am Balkon in der ersten Etage zwischen der Tür und dem Fliegengit­ter zu verstauen, erschien mir geeignet, allen erweiterte­n Qualitätsk­riterien für das Verstecken im eigenen Haus gerecht zu werden.

Dumm nur: Die Tüte war scheinbar nicht ganz dicht. Und so triefte mir beim vorsichtig­en Nachgucken, ob es denn den Salamis noch gut gehe, schon ein pitschnass­er Karton entgegen. Alles tropfnass bis aufs Fleisch – ohne Knochen.

Vollkommen ohne weiteres Verstecksp­iel wanderte der essbare Inhalt des Adventskal­enders zum Trocknen in ein Geschirrtu­ch auf den Wohnzimmer-tisch und später mit einer neuen aufsaugend­en Unterlage auf ein Hockerchen.

Hätte ich nur wieder zum Weihnachts­vorboten mit Senfproduk­ten oder so gegriffen. Die waren nicht wärmeempfi­ndlich. – Ob’s noch schmeckt? Das werde ich spätestens am Freitag erfahren.

 ?? ?? Susann Seide ärgert sich über einen echten Fehlschlag
Susann Seide ärgert sich über einen echten Fehlschlag

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