Goethes private Korrespondenz wird öffentlich
Zweihundert Jahre alte Briefgeheimnisse werden in Weimar gelüftet. Buchvorstellung am Donnerstag
Weimar. In den Jahren 1823 und 1824 erhielt Goethe fast 1100 Briefe von 450 verschiedenen Absendern. Sie handeln von prägenden Lebensereignissen oder geben Einblick in die Arbeitsweise des Dichters. Der neu erschienene zehnte Band der „Briefe an Goethe“versammelt die nunmehr 200 Jahre alte persönliche Korrespondenz Goethes, von der über 300 Briefe der Öffentlichkeit bislang unbekannt waren. Bei einer Buchpräsentation am
Donnerstag, 30. November, 17 Uhr, werden die Bände im Goethe- und Schiller-archiv vorgestellt.
Anfang 1823 erleidet Goethe eine lebensbedrohliche Herzerkrankung, sein Sohn August hält die Korrespondenz des Vaters aufrecht. Den sommerlichen Badeaufenthalt in Marienbad, Karlsbad und Eger nutzt Goethe zur Genesung. Die Begegnung mit der polnischen Pianistin Maria Szymanowska, die später in Weimar gastierte, hat ebenso tiefgreifenden Einfluss auf den alternden Geheimrat wie der endgültige Abschied von Ulrike von Levetzow, teilt die Klassik-stiftung mit.
Goethes wissenschaftliches und poetisches Schaffen ist in dieser Zeit bestimmt von der Fortsetzung der Zeitschrift „Über Kunst und Altertum“sowie durch zahlreiche neue Dichtungen zu verschiedenen Anlässen, wie zur Jubiläumsausgabe der „Leiden des jungen Werther“und zum Tod Lord Byrons. Die eingegangenen Briefe dokumentieren ebenso Goethes Beziehungen zu langjährigen Vertrauten, wie zu Großherzog Carl August, Kanzler Friedrich von Müller, den Willemers oder zu seinen „Duz-freunden“Zelter und Knebel. Bemerkenswert seien auch die tagebuchartigen Briefe Ottilie von Goethes an den Schwiegervater. red
Der Eintritt zur Buchvorstellung ist kostenfrei.