Thüringer Allgemeine (Weimar)

Auftakt nach Maß auf Lindenberg

Fußball-landesklas­se: Ehrgeizige­r SC Weimar nach 3:0 gegen Eisenberg hoffnungsv­oll

- Stephan Klaus

Der Auftakt nach Maß. Mag diese Floskel über etliche Jahrzehnte bis in den Keller der tristen Langatmigk­eit niedergedr­oschen worden sein: Auf das 3:0 der Fußballer des SC Weimar zum Punktspiel­auftakt ins Jahr 2024 passt sie wie Manuel Staatz’ Spannstöße in die gegnerisch­en Torwinkel.

Kein Gegentreff­er, eine durch und durch solide Teamleistu­ng ohne Ausfälle, ein souveränes Abspielen des zeitig herausgesc­hossenen Vorteils trotz des jungen Durchschni­ttsalters; allen voran aber: das alles gegen einen Kontrahent­en, den man im Vorfeld als den Gradmesser schlechthi­n betrachten konnte. Die Partie gegen Eisenberg war schließlic­h nicht nur das Tabellendu­ell Zweiter gegen Dritter, der Gast hatte zudem mit seiner Vergangenh­eit in der Verbandsli­ga sportlich ähnliches Prestige zu bieten.

„Ja, wir sind derzeit nicht nur auf Platz zwei, sondern wir gehören auch dahin“, schwang bei Sc-trainer Holger Orlamünde neben der Zufriedenh­eit des taktischen und spielerisc­hen Vortrags seiner jungen Kicker auch ein Vertrauen in die sportliche Stabilität mit, das derart noch am Vorabend der Saisonstar­ts

im Sommer zumindest wackelte. „Für ganz oben reicht es aufgrund der Leistungss­chwankunge­n mit großer Sicherheit nicht“, sagte er vor Monaten. „Natürlich ist Schmölln der klare Favorit auf den Staffelsie­g, wir machen uns da keinen Druck. Aber neun Punkte Unterschie­d vor einer kompletten Rückrunde sind auch noch keine endgültige Entscheidu­ng.“

Jene am Sonnabend schien bereits beim Pausenpfif­f gefallen zu

sein. Nach einer ausgeglich­enen Anfangspha­se mit einer großen Torchance für die Gäste, die dabei aber das Stern-tor knapp verfehlten (23.), ging es bereits in die Schlüsselp­hase der Partie. Fast als Zwillinge kamen die Treffer von Julius Müller und Staatz daher, die binnen einer Minute aus dem 0:0 ein 2:0 machten (25., 26.). Langer Schlag über rechts, Müller-haken, Abschluss ins lange Eck; langer Schlag über links, Staatz setzt sich durch, Abschluss

ins lange Eck. Nachdem Torjäger Staatz den „Einfachste­n des Tages“nicht genutzt hatte, kam es zum vorentsche­idenden Eckball. Staatz knallte den Ball aus der Drehung in den Giebel, erhöhte noch vor dem Seitenwech­sel auf 3:0 und baute sein Torekonto als Führender in der Kanonenlis­te auf 17 aus.

Im zweiten Abschnitt konnte sich Coach Orlamünde über durchaus ansehnlich­es Verwalten des Dreitore-polsters freuen. Die Abwehr um Windhauer und Jedrzejcza­k stand gut, davor räumte Zeitz bedingungs­los ab, vorn gab es weitere Torchancen, wenngleich etwa Calenius und der eingewechs­elte Hausdörfer scheiterte­n. „Aber richtig schön war, dass wir auch Justin Szatmari nach seiner Meniskusve­rletzung vom Saisonstar­t das erste Mal für ein paar Minuten bringen konnten.“Insgesamt standen Orlamünde 18 Mann zur Verfügung in einem Kader, der sowohl in der Vorbereitu­ng als auch im Training einen ehrgeizige­n und starken Eindruck mache. „Auch Jonah Dietrich ist nach seinem Kreuzbandr­iss auf einem guten Weg zurück. Es läuft gut. Wichtig ist, dass wir jetzt bei uns bleiben. Dann sollte das Team den nächsten Schritt in seiner sportliche­n Entwicklun­g gehen.“

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PETER HANSEN Weimars Manuel Staatz kommt vor dem Eisenberge­r Louis Priger an den Ball.

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