Auftakt nach Maß auf Lindenberg
Fußball-landesklasse: Ehrgeiziger SC Weimar nach 3:0 gegen Eisenberg hoffnungsvoll
Der Auftakt nach Maß. Mag diese Floskel über etliche Jahrzehnte bis in den Keller der tristen Langatmigkeit niedergedroschen worden sein: Auf das 3:0 der Fußballer des SC Weimar zum Punktspielauftakt ins Jahr 2024 passt sie wie Manuel Staatz’ Spannstöße in die gegnerischen Torwinkel.
Kein Gegentreffer, eine durch und durch solide Teamleistung ohne Ausfälle, ein souveränes Abspielen des zeitig herausgeschossenen Vorteils trotz des jungen Durchschnittsalters; allen voran aber: das alles gegen einen Kontrahenten, den man im Vorfeld als den Gradmesser schlechthin betrachten konnte. Die Partie gegen Eisenberg war schließlich nicht nur das Tabellenduell Zweiter gegen Dritter, der Gast hatte zudem mit seiner Vergangenheit in der Verbandsliga sportlich ähnliches Prestige zu bieten.
„Ja, wir sind derzeit nicht nur auf Platz zwei, sondern wir gehören auch dahin“, schwang bei Sc-trainer Holger Orlamünde neben der Zufriedenheit des taktischen und spielerischen Vortrags seiner jungen Kicker auch ein Vertrauen in die sportliche Stabilität mit, das derart noch am Vorabend der Saisonstarts
im Sommer zumindest wackelte. „Für ganz oben reicht es aufgrund der Leistungsschwankungen mit großer Sicherheit nicht“, sagte er vor Monaten. „Natürlich ist Schmölln der klare Favorit auf den Staffelsieg, wir machen uns da keinen Druck. Aber neun Punkte Unterschied vor einer kompletten Rückrunde sind auch noch keine endgültige Entscheidung.“
Jene am Sonnabend schien bereits beim Pausenpfiff gefallen zu
sein. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase mit einer großen Torchance für die Gäste, die dabei aber das Stern-tor knapp verfehlten (23.), ging es bereits in die Schlüsselphase der Partie. Fast als Zwillinge kamen die Treffer von Julius Müller und Staatz daher, die binnen einer Minute aus dem 0:0 ein 2:0 machten (25., 26.). Langer Schlag über rechts, Müller-haken, Abschluss ins lange Eck; langer Schlag über links, Staatz setzt sich durch, Abschluss
ins lange Eck. Nachdem Torjäger Staatz den „Einfachsten des Tages“nicht genutzt hatte, kam es zum vorentscheidenden Eckball. Staatz knallte den Ball aus der Drehung in den Giebel, erhöhte noch vor dem Seitenwechsel auf 3:0 und baute sein Torekonto als Führender in der Kanonenliste auf 17 aus.
Im zweiten Abschnitt konnte sich Coach Orlamünde über durchaus ansehnliches Verwalten des Dreitore-polsters freuen. Die Abwehr um Windhauer und Jedrzejczak stand gut, davor räumte Zeitz bedingungslos ab, vorn gab es weitere Torchancen, wenngleich etwa Calenius und der eingewechselte Hausdörfer scheiterten. „Aber richtig schön war, dass wir auch Justin Szatmari nach seiner Meniskusverletzung vom Saisonstart das erste Mal für ein paar Minuten bringen konnten.“Insgesamt standen Orlamünde 18 Mann zur Verfügung in einem Kader, der sowohl in der Vorbereitung als auch im Training einen ehrgeizigen und starken Eindruck mache. „Auch Jonah Dietrich ist nach seinem Kreuzbandriss auf einem guten Weg zurück. Es läuft gut. Wichtig ist, dass wir jetzt bei uns bleiben. Dann sollte das Team den nächsten Schritt in seiner sportlichen Entwicklung gehen.“