O Tannenbaum: In Weimar grünt es schon ein Vierteljahr
Die 18 Meter hohe Douglasie auf dem historischen Markt steht noch immer. Nun sind ihre Tage gezählt
Auffällig unauffällig hat sich die 18 Meter hohe Douglasie irgendwie schon in Weimars Stadtbild integriert und gehört damit sicherlich zu den letzten ihrer Art im Freistaat. Aufgestellt am 16. November 2023, überdauerte Weimars Weihnachtsbaum ein erstaunliches Vierteljahr, und das mit Bravour. Denn vor Weimars Rathaus grünt er noch immer.
Die Idee, die Tanne, wenn auch ohne Lichter-schmuck, aber dennoch bis weit in den Februar hinein auf dem Markt zu behalten, sei Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) gekommen, als er am
Morgen nach dem Weihnachtsmarkt, dem 8. Januar, über den Marktplatz lief. „Ich empfand es einfach zu schade, den Baum sofort entsorgen zu lassen“, so der Oberbürgermeister am Wochenende. „Die ‚diesjährige‘ Tanne ist ein wunderschöner Baum und in der schneelosen, grauen Jahreszeit ein schöner Farbtupfer auf dem Markt.“Weil nichts dagegengesprochen hatte, wurde kurzerhand und nach Absprache mit dem Marktwesen der Termin für den Abtransport verschoben. Dass die aus der Buttelstedter Straße stammende Douglasie bis heute noch ordentlich grün aussieht, sei indes dem nassen Wetter geschuldet.
Die nicht ganz ernst gemeinte Überlegung, den Baum gleich zum Maibaum umzunutzen, hätte die Stadt dann aber doch nicht weiter verfolgt. „Denn irgendwann wirkt ein Tannenbaum in der Mitte des Marktplatzes doch etwas fehl am Platz“, sagt Peter Kleine. Daher sind nun auch die Tage des Weimarer Weihnachtsbaumes gezählt. Am Mittwoch, 21. Februar, soll er von der Fachfirma „gefällt“werden. Und dann, so Kleine, „dauert es nur noch neun Monate, bis ein neuer Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz steht.“– Im Jahr 2022 etwa wurde der Baum schon Anfang November aufgestellt. Und dann wären es sogar nur noch acht Monate.