Großer Wachwechsel bei Ilm-pack
Unternehmen verabschiedet Geschäftsführer und begrüßt neue Gesellschafter
Die Ilm-pack Gmbh in Weimar ist unter neuer Führung: Die bisherigen Gesellschafter übergaben den Verpackungsspezialisten aus der Otto-schott-straße offiziell in die Hände der IPS Group aus Reinbek bei Hamburg. Bei der Feier in einer der Fertigungshalle des Wellpappen-experten war immer wieder von „packenden Zeiten“die Rede, die es in der Vergangenheit gab und künftig geben werde.
Geschäftspartner gründen Unternehmen 1991
Zeitgleich wurde im Beisein seiner Familie, seiner Ehefrau Monika, dem gesamten Team von Ilm-pack sowie Geschäftspartnern der langjährige geschäftsführende Gesellschafter Thomas Netzer verabschiedet. Seine Nachfolge im Unternehmen tritt Helmut Pöllath an. Ihm galt ebenso ein Willkommen wie Ips-geschäftsführer Elmar Schätzlein.
Ilm-pack, Wellpappen-verarbeiter und Spezialist für die Lösung von Verpackungsproblemen, feierte 2021 das 30-jährige Bestehen. Aus den „Kartonagen Weimar-tiefurt“, die in Ddr-zeiten Käserunddosen und Verpackungen aus Wellpappe herstellte, gründeten Dieter Kienitz und Thomas Netzer 1991 die Ilmpack Gmbh.
Aus den 6 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind auch durch den Umzug von Bad Berka in den Neubau auf dem ehemaligen Weimarwerk-gelände aktuell 46 geworden.
Vor 15 Jahren zog sich Dieter Kienitz in den Ruhestand zurück, der ebenso Gast der Staffelübergabe war wie unter anderem Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos). Letzterer erinnerte daran, dass direkt am Firmengelände noch eine Fläche für neue Ideen von Ilm-pack reserviert sei.
Thomas Netzer ist fast 50 Jahre als Geschäftsführer tätig
Thomas Netzer verabschiedete sich in Weimar nach fast 50 Jahren Geschäftsführer-tätigkeit. Bereits 1975 hatte er im Allgäu die Leitung der 1924 von seinem Großvater gegründeten Kartonagenfabrik übernommen. Sie war zunächst spezialisiert auf Versandboxen für Hüte, deren Produktion in der Region samt Versand in alle Welt Hochkonjunktur hatte.
Mit der IPS Group verbindet sich Ilm-pack mit einem Firmennetzwerk, dessen Wurzeln noch viel weiter zurückreichen. Denn bereits 1804 gründete der jüdische Kaufmann Michaelis in Reinbek seinen Papiergroßhandel.
Der Gründer hatte Kontakt zu Heinrich Heine und dieser setzte dem Unternehmer in „Deutschland. Ein Wintermärchen“mit der Zeilen „Am besten hat sich konserviert / Mein Freund, der Papierverkäufer“
Ab heute gehört mein Terminkalender dir. Thomas Netzer in seiner Abschiedsrede an seine Frau Monika gerichtet
ein kleines literarisches Denkmal.
Heutzutage produziert Ilm-pack mit CAD und Musterplotter individuelle Verpackungslösungen für Endkunden aus vielen Branchen, die meist in Thüringen und den angrenzenden Bundesländern beheimatet sind. Breite Bekanntheit haben die Papphocker zum Weimarer Sommer erlangt. Und Wellpappe taugt auch für den Bühnenbau, war bei der Feier in der Fertigungshalle deutlich sichtbar.
„Ich habe Weimar in all den Jahren sehr liebgewonnen, und wir sind in der Ilm-pack gemeinsam durch Höhen und Tiefen gegangen. Das schweißt zusammen“, sagte der scheidende Geschäftsführer Thomas Netzer. Die Verbindung der beiden Traditionshäuser sei eine gute Idee, fügte er hinzu. Weimar bietet so viel Kultur, die fußläufig erreichbar ist, wie keine andere Stadt, schwärmte Thomas Netzer. Die Zeit des Ruhestandes aber gehöre vor allem seiner Frau Monika, beteuerte der scheidende Unternehmer.