Erste Fördermittel für EOW- Gelände sind sicher
Weimar erhält Geld aus Bundesprogramm. Stadtverwaltung zeigt sich ebenso erfreut wie Weimars SPD und Grüne
Rund 2,4 Millionen Euro hat der Bund für die Renaturierung des ehemaligen Eow-geländes in Oberweimar bewilligt. Diese Kunde in Form des Bescheides über das Geld erreichte das Weimarer Rathaus am Montag. Was formell als Renaturierung bezeichnet werde, die in erster Linie dem besseren Hochwasserschutz, erläuterte Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos). Er zeigte sich über den Bescheid ebenso zufrieden wie die zuständige Beigeordnete Claudia Kolb (SPD). Die Bundesmittel zusammen mit den Efre-mitteln, die für den Abbruch oberirdischer Bauten verwendet werden sollen, ermöglichen der Stadt die Renaturierung ohne einen privaten Investor. An dieser Variante, die die Weiternutzung eines Gebäudes bedeutet hätte, schieden sich im Stadtrat über Jahre die Geister.
Im Rathaus besteht kein Zweifel, dass Weimar die Efre-mittel erhält, weil die Stadt bereits in das Programm aufgenommen wurde, erläuterte Claudia Kolb. Mit einem Abriss rechnet sie ab 2025. Im Zweifel könne die Stadt auch eher starten. „Wir tun alles, um frühzeitig zu beginnen“, bekräftige die Beigeordnete. Die Bundesmittel müssten bis Ende 2027 verwendet sein, erläuterte sie. „Damit kommt eine der intensivsten politischen Auseinandersetzungen der zu Ende gehenden Amtsperiode an ein gutes Ziel“, betonte in einer Stellungnahme Spdstadtrat Dirk Slawinsky. Mit der Entsiegelung und der Anlage des Flutmuldensystems schaffe Weimar den dringend benötigten Hochwasserschutz.
Erinnerung an Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene
Auf das düstere Kapitel des Geländes, wo seit 1942 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene ausgebeutet wurden, verwies der Spd-kreisvorsitzende Thomas Hartung. Diese Zeit werde aber nicht in Vergessenheit geraten. Die SPD wolle sich mit der Gedenkstätte Buchenwald „für eine würdige und dauerhafte Erinnerung“an die Geschichte der Betroffenen einsetzen.
„Es hat sich gelohnt, dass wir zusammen mit allen Verbündeten dafür gekämpft haben, das Gelände 2021 nicht zu privatisieren“, kommentierte der Fraktionsvorsitzende und Ob-kandidat der Grünen, Andreas Leps. Der Kreisverband sei „zuversichtlich, dass der Rückbau jetzt wirklich losgeht“, für den sich die Bündnis-grünen „seit mehr als 30 Jahren“eingesetzt hätten. Mit dem Rückbau würden Fuß- und Radwege durch das Gelände neben sicheren Schulwegen auch die Naherholung in Weimar fördern.