Zwei echte „Nerlichs“für Irland
Weimars Bürgerreisende wählen zwei Arbeiten des 2021 verstorbenen Künstlers als Gastgeschenke aus
Seit der ersten Tour im Jahre 1995 ins italienische Siena ist der Name Klaus Nerlich untrennbar mit der Weimarer Bürgerreise verbunden. Bei jeder der bislang 26 Reisen waren auch Kunstwerke des Weimarer Grafikers, Malers und Fotografen als Gastgeschenke mit unterwegs. Wenngleich Nerlich bereits im Jahr 2021 verstarb, bleibt seine Kunst weiterhin ein Teil der Bürgerreise.
Die 27. Auflage ihrer Art wird im September dieses Jahres zwei echte „Nerlichs“auf die grüne Insel Irland führen. Im Atelier an der Ackerwand durften die Bürgerreisenden in dieser Woche dank Klaus Nerlichs Tochter Luise und seinem Enkel Emil zwei seiner Arbeiten auswählen.
Gaben für Botschafter und Galways Oberbürgermeister
Einmal mehr fiel die Wahl auf sogenannte Panografien, eine mosaikartig zusammengefügte Art der Foto-collage, die ein Motiv als Panorama ausbreitet, gleichzeitig aber auch perspektivisch verfremdet. Aus dem umfangreichen künstlerischen Nachlass des produktiven Grafikers suchte sich die Abordnung um Reiseleiter Hartmut Eckhardt eine Panografie des Römischen Hauses und eine weitere des Weimarer Marktes aus.
Am 6. September sollen die Geschenke dem deutschen Botschafter in Irland sowie dem Oberbürgermeister von Galway, Europas Kulturhauptstadt
von 2020, überreicht werden.
Wie vielfältig und umfänglich das Werk Klaus Nerlichs ist, weiß inzwischen vor allem sein Enkel Emil. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, das gesamte künstlerische Schaffen des Großvaters zu digitalisieren – und sein Ziel nun erreicht. Auch wenn sich Klaus Nerlich mit der
Bürgerreise verbunden fühlte, ist er selbst nie bei einer dieser Fahrten vom Beginn bis zum Ende mit dabei gewesen. Im Jahr 2012 hatte er die Weimarer, die seinerzeit mit dem Sonderzug nach Marseille unterwegs waren, zumindest bis nach Trier begleitet, da ihn in der Partnerstadt ein Künstlertreffen erwartete. Vier Jahre später hatte er dann tatsächlich
seine erste komplette Bürgerreise gebucht: Seinerzeit führte die 21. Tour-auflage nach Salzburg, Siena und Bern. Allerdings musste der Professor seine Teilnahme 2016 absagen, da er zeitgleich maßgeblich in den Prüfungsbetrieb an der Bauhaus-uni eingebunden war.
Bis zu ihrem nächsten Treffen müssen sich Weimars Bürgerreisen
de übrigens nicht bis zum September gedulden. Bereits am diesjährigen Muttertag, dem 12. Mai, haben sie sich vormittags zu einem musikalischen Frühlings-frühschoppen verabredet.
Weimars DLRG stellt fürs gesellige Beisammensein ihren Garten am Vereinshaus in der Schwanseestraße zur Verfügung.