Wanderzirkus Robini öffnet Manege
Kamele streicheln und Feuerschlucker bestaunen kann man über Ostern in der Humboldtstraße
Wer in diesen Tagen Kamele beim Spazierengehen in Weimar entdeckt, sieht keine Fata Morgana. Es sind die Tiere vom Zirkus Robini, der über Ostern in der Klassikerstadt gastiert. Die freie Zeit nach dem Aufbauen und Proben nutzen die Zirkusleute, damit sich die Tiere die Beine vertreten können.
Am Ostersamstag steht dann die erste Vorstellung an. Der Zirkus Robini hat seine Zelte in der Humboldtstraße nahe des Einkaufsmarkts aufgeschlagen. Als Familienbetrieb ist der Zirkus mittlerweile in der achten Generation. Die Familie Schmidt kommt aus Erfurtstotternheim und geht mit ihrer Geschichte zurück auf den Ddrstaatszirkus Aeros. 20 Familienmitglieder wirken mit sowie zehn Artistinnen und Artisten aus aller Welt. Mit ihnen reisen rund 30 Tiere, darunter Lamas, Ziegen, Mini-ponys, Hunde, Pferde und Kamele.
Show mit Seiltänzern, Akrobaten, Feuerschluckern und Clowns
Das Ensemble wechselt alle zwei Wochen den Standort. Es reist durch ganz Deutschland. Für besondere Weihnachtsaufführungen bleiben sie im Winter immer zwei Monate in Mühlhausen. Nach dem Stopp in Weimar geht es weiter nach Bad Langensalza.
„Wer träumt denn bitte nicht davon, beim Zirkus mitzureisen? Das macht Spaß, das ist ein total schönes Leben“, schwärmt Silvano Schmidt. Er ist 37 Jahre alt und eines der Kinder des Zirkuschefs. Von Kindesbeinen an ist er somit Teil der Zirkus-welt gewesen. „Man wird dort quasi reingeboren“, erzählt er. Und 90 Prozent der Famiakrobat
lienmitglieder würden dann auch beim Zirkus bleiben wollen.
Die Tiere kommen alle in dem anderthalb Stunden langen Aufführungsprogramm zum Einsatz. Gäste erwarten darüber hinaus Seiltänzer, Akrobaten, Feuerschlucker sowie eine Western-show. In einer kurzen Pause haben Kinder die Möglichkeit, die Kamele zu streicheln und zu füttern. „Die ganz Mutigen dürfen dann auch selber mal auf einem Kamel reiten“, verrät Silvano Schmidt.
Tierschützer fordern schon lange, vor allem Wildtiere wie Elefanten oder Löwen in der Manege zu verbieten. Eine artgerechte Tierhaltung sei im Zirkus nicht möglich. So
etwa würden die Tiere häufig auf zu engem Raum gehalten werden. Indem sie zu unnatürlichen Darbietungen gezwungen würden, seien sie dauerhaft unter Stress.
„Wenn man 365 Tage lang mit den Tieren zusammenlebt, baut man eine enge Beziehung zu ihnen auf“, erklärt dagegen Schmidt. Alleine schon deswegen stehe das Tierwohl für die Familie an erster Stelle. „Durch die deutschen Gesetze ist es fast unmöglich, die Tiere schlecht zu halten“, ergänzt er. So hat sich vor der ersten Vorstellung noch der Veterinär angekündigt. Jede Woche fänden zudem unangekündigte Kontrollen durch die Veterinärämter statt. Ob man nun Clown oder
wird, hänge von der individuellen Veranlagung ab, erzählt Schmidt. „Jedem ist da etwas anderes in die Wiege gelegt worden“, sagt er. Nach einer Grundausbildung in der Familie geht es für die angehenden Darsteller zur Artistenschule in Berlin. Die jüngsten Zirkus-mitglied sind gerade mal sieben Jahre alt. Sie besuchen zunächst den Unterricht in den jeweiligen Auftrittsorten und erhalten dann Fernunterricht, durch den sie den Hauptschulabschluss erwerben.
Die Zirkus-premiere ist am Ostersamstag, 30. März, 17 Uhr. Bis zum 7. April gibt es dann täglich um 17 Uhr Aufführungen, am Sonntag nur um 11 Uhr.