Weimars Grüne stellen Programm und Kampagne vor
Zehn Schwerpunkte auf rund 60 Seiten. Themenpalette reicht von der autofreien Altstadt bis hin zur zukunftsträchtigen Stadtwerke-kommunalisierung
Weimar. Ihr zehn Themenschwerpunkte und rund 60 Seiten umfassendes Programm zur Kommunalwahl haben die Weimarer Bündnisgrünen am Mittwoch vorgestellt. Spätestens nach Ostern soll es online auf der Seite des Kreisverbandes stehen sowie demnächst in gedruckter Form vorliegen. Für die Plakatierung wollen die Grünen die sechswöchige, kostenfreie Zeit direkt vor den Wahlen am 26. Mai nutzen.
Das Programm sei mit breiter Beteiligung auch externer Ideengeber entstanden, erläuterte Maximilian Volz vom Kreisvorstand. Er präsentierte es mit den drei Spitzenkandidatinnen und Kandidaten für die Stadtratswahl: dem Ob-kandidaten und Fraktionsvorsitzenden Andreas Leps, der Co-fraktionsvorsitzenden und Landtagskandidatin für den Weimarer Wahlkreis, Annsophie Bohm, sowie der bisherigen Stadtratsvorsitzenden Bärbel Fiedler.
Bewusst sei die Stadtentwicklung das Thema Nummer eins im Programm, das das Motto „Gemeinsam. Mutig. Vorangehen.“trägt. Zentral dort sei, ein Weimar für alle zu schaffen. Das Spektrum reicht von einer besseren Anbindung der Neubaugebiete West, Nord und Schöndorf an die Kernstadt und untereinander über den Erhalt des E-werks für öffentliche Nutzung oder sichere Radwege bis hin zur Forderung, für neu versiegelte Flächen
für den Wohn- oder Gewerbebau an anderer Stelle im gleichen Umfang Flächen zu entsiegeln. Zudem wollen die Grünen die Pläne zur Erschließung des neuen Wohngebietes im Merketal stoppen.
Beim Punkt Bildung ist längeres gemeinsames Lernen ein zentrales Anliegen, beim Thema offenes Miteinander unter anderem der Wunsch, die Bildung eines Jugendparlamentes zu unterstützen, das die jungen Leute indes selbst initiieren müssten. Gesundheit und Soziales finden sich ebenso gleichberechtigt im Programm wie „Sportliches Weimar“, „Kulturstadt Weimar“sowie Finanzen und Verwaltung, Wirtschaft und moderne Mobilität.
Eine Kernforderung ist auch mit dem Willen, die Energiewende in Weimar schnell mit Erneuerbaren in Angriff zu nehmen, die Kommunalisierung der Stadtwerke, um stärker auf deren Ausrichtung Einfluss nehmen zu können. Zum Thema Mobilität gehört für die Grünen die Forderung nach einer autofreien Altstadt ebenso wie die einer besseren Anbindung der Ortsteile an den ÖPNV und dessen Modernisierung. Stark machen will sich der Kreisverband zudem für weitere Tempo-30-strecken und ein Nachtfahrverbot für Lkw auf der B 7 entlang der Jenaer- und Friedrichebert-straße.
Die Bündnis-grünen hatten 2019 die Stadtratswahl knapp gewonnen und wollen auch dieses Mal darauf hinarbeiten.