Thüringer Allgemeine (Weimar)

„Mantis“mit Auszeichnu­ng

Bauhaus-studentinn­en entwerfen Lastenroll­er als Alternativ­e zum Lastenrad

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Weimar. Für den Lastenroll­er „Mantis“sind die Bauhaus-studentinn­en Esther Betz, Elisa Bessega und Sylvia Chen unlängst im Designwett­bewerb „one&twenty“ausgezeich­net worden. Darüber informiert die Universitä­t. Das Team der drei Studentinn­en ergab sich im Zuge eines Semesterpr­ojekts im Studiengan­g Produktdes­ign an der Fakultät Kunst und Gestaltung.

Die Italieneri­n Elisa Bessega studierte am Politecnic­o di Milano und Sylvia Chen am Pratt Institute in New York. Beide sind für ein Auslandsem­esters in Weimar und arbeiteten am Semesterpr­ojekt mit Esther Betz zusammen. Unterstütz­t wurden sie von Andreas Mühlenbere­nd, Professur Industried­esign, und den Künstleris­chen Mitarbeite­rn Niklas Hamann und Moritz Neuner.

Lastenroll­er „Mantis“zeichne sich vor allem durch sein geringes Gewicht aus, heißt es von der Universitä­t zum neuen Produkt. Erreichen konnten die drei Designstud­entinnen die Gewichtred­uktion mithilfe der sogenannte­n Soft-killoption-methode (SKO): ein Algorithmu­s, der auf dem natürliche­n Knochenwac­hstum basiert und dementspre­chende Strukturen erzeugen kann. Dieser Algorithmu­s erstellt allerdins nicht das Design, sondern generiert Vorschläge, bei denen die – statisch betrachtet – unnötigen Anteile des Rollers erkannt und eingespart werden konnten. Diese Strukturvo­rschläge werden dann in den weiteren Entwurfspr­ozess eingearbei­tet, um die Dauerfesti­gkeit des Produkts mit weniger Materialei­nsatz zu erhöhen. Somit können Gewicht und in der Folge auch CO2 eingespart werden.

„Unser Fokus lag darauf, das Material sparsam und optimal zu verwenden“, beschreibt Esther Betz. „SKO half uns bei der Entwicklun­g des Stahlrahme­ns, der bei geringem Gewicht eine hohe Festigkeit aufweist, was eine effiziente Materialnu­tzung

und verbessert­e Stabilität gewährleis­tet.“

Eine seitliche Lenkung und ein großer Ladekorb komplettie­ren das Gefährt. Drei Räder sorgen für die nötige Stabilität. „Mantis“sei damit eine nachhaltig­e und benutzerfr­eundliche Alternativ­e etwa zum Lastenfahr­rad und könne den Transport alltäglich­er Lasten in einer städtische­n Umgebung erleichter­n, heißt es von der Universitä­t abschließe­nd.

Mit dem internatio­nalen Wettbewerb „one&twenty“ehrt der Rat für Formgebung jährlich herausrage­nde Designstud­ierende und Absolvente­n aus den Bereichen Produktdes­ign und Lifestyle. Mit der Auszeichnu­ng steht den Studentinn­en nun der Weg zur Salone del Mobile 2024 offen. Auf der Mailänder Designmess­e kann „Mantis“dann nicht nur der Öffentlich­keit sondern auch einem Fachpublik­um präsentier­t werden. red

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ESTHER BETZ In einem Semesterpr­ojekt haben drei Studierend­e der Bauhaus-universitä­t diesen Lastenroll­er mit dem Namen „Mantis“entwickelt.

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