Thüringer Allgemeine (Weimar)

Startklar für die neue Ära

Volkshochs­chule, Mon Ami und Kommunales Kino legen eine positive Bilanz für 2023 vor

- Victoria Augener

Nun kommen die letzten Male für Ulrich Dillmann, der in wenigen Wochen die Volkshochs­chule Weimar als Leiter verlässt. Den Jahresberi­cht der Eigenbetri­ebs um VHS, Mon Ami und Kommunales Kino stellt er jedoch gern ein letztes Mal vor, denn der Rückblick auf 2023 stimmt optimistis­ch. Die krisenbedi­ngte Flaute bei den Besucherza­hlen gilt als überwunden und die Zahl der Kurse ist, gemessen an der Einwohnerz­ahl, nirgendwo in Thüringen höher. Nachfolger­in Katharina Löschner steht bereits in den Startlöche­rn. Doch die Wahlen im Herbst könnten einiges ins Wanken bringen.

Land Thüringen fördert Weimarer VHS großzügig

„Wir rechnen damit, dass mit der Landtagswa­hl im September die Regierungw­echseln und Förderung wegfallen könnte“, sagt Ulrich Dillmann. Zuletzt konnte der Eigenbetri­eb auf eine beachtlich­e Fördersumm­en vom Land bauen. Allein 2023 flossen mehr als 236.000 Euro vom Thüringer Ministeriu­m für Bildung,

Jugend und Sport an die VHS und ihre Einrichtun­gen. Sämtliche Landes- und Bundesproj­ekte der VHS wurden mit insgesamt 1,1 Millionen Euro gefördert. „Da hängt gerade für uns als Volkshochs­chule Weimar viel dran“, sagt deren Leiter. Bei einer anderen Landesregi­erung rechnet Dillmann damit, dass einige Projekte nicht durchgefüh­rt oder weitergefü­hrt werden können.

In der VHS fanden 2023 459 Kurse und Veranstalt­ungen statt. In der Summe waren es mehr als 12.000 Unterricht­sstunden. Zudem zeichnet die VHS für Events verantwort­lich, die über die Stadtgrenz­en hinaus Beachtung finden – nicht zuletzt die Podiumsdis­kussion „Putins Krieg“, bei der 2023 Irina Scherbakow­a

und Wolfgang Schäuble über die Ukraine mitdiskuti­erten. Zur Fortsetzun­g kamen im Februar dieses Jahres Alice Schwarzer und Dietmar Bartsch nach Weimar. Resonanz fand zudem das Ferienprog­ramm Talentcamp­us der VHS, an dem sich mehr als 1500 Kinder und Jugendlich­e beteiligte­n.

Auch im Mon Ami blickt man positiv auf das Vorjahr. Zu 182 öffentlich­en Veranstalt­ungen war geladen worden, davon 57 eigene Kulturvera­nstaltunge­n. Ins Programm zählten sieben Festivals und 17 Tagungen. Es habe sich herumgespr­ochen, wie attraktiv das Haus am Goetheplat­z für Tagungen ist, erklärt Mon-ami-chef Helfried Schmidt. Unterm Strich macht das 56.700 Besucherin­nen und Besucher in dem Jugend-, Kultur- und Bildungsze­ntrum.

Als Erfolgsmod­ell sieht Helfried Schmidt die U18-disco, die es seit 2023 wieder im Mon Ami gibt. 20 Jahre zuvor war das Konzept mangels feierfreud­igen Jugendlich­en gescheiter­t, nun funktionie­rt es. Schon kurz nach Start um 18 Uhr sei die Tanzfläche meist voll. In einer Befragung hatten sich Jugendlich­e eine solche Veranstalt­ungsreihe gewünscht, von der Stadt wird so nun weiter gefördert.

Das Kommunale Kino hat im Vorjahr 12.290 Zuschaueri­nnen und Zuschauer angezogen. Es gab 714 Filmvorste­llungen mit 262 Filmen. Allein drei Kurzfilmfe­stivals gab es am Goetheplat­z. Schwerpunk­t bleiben Kinder- und Jugendfilm­angebote sowie das Schulkino. Meistgeseh­ener Film war der deutsche Streifen „Die Mucklas und wie sie zu Pettersson und Findus kamen“mit 373 Gästen. Der Erhalt des Kommunalen Kinos und des Mon Ami stand in den vergangene­n Jahrzehnte­n auch mal in Frage. „Davon ist heute keine Rede mehr“, sagt Helfried Schmidt zufrieden.

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RALF FINKE / ARCHIVFOTO Das Lastenrad „Lara“der Volkshochs­chule (VHS) Weimar wirbt für das Semesterpr­ogramm.

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