Startklar für die neue Ära
Volkshochschule, Mon Ami und Kommunales Kino legen eine positive Bilanz für 2023 vor
Nun kommen die letzten Male für Ulrich Dillmann, der in wenigen Wochen die Volkshochschule Weimar als Leiter verlässt. Den Jahresbericht der Eigenbetriebs um VHS, Mon Ami und Kommunales Kino stellt er jedoch gern ein letztes Mal vor, denn der Rückblick auf 2023 stimmt optimistisch. Die krisenbedingte Flaute bei den Besucherzahlen gilt als überwunden und die Zahl der Kurse ist, gemessen an der Einwohnerzahl, nirgendwo in Thüringen höher. Nachfolgerin Katharina Löschner steht bereits in den Startlöchern. Doch die Wahlen im Herbst könnten einiges ins Wanken bringen.
Land Thüringen fördert Weimarer VHS großzügig
„Wir rechnen damit, dass mit der Landtagswahl im September die Regierungwechseln und Förderung wegfallen könnte“, sagt Ulrich Dillmann. Zuletzt konnte der Eigenbetrieb auf eine beachtliche Fördersummen vom Land bauen. Allein 2023 flossen mehr als 236.000 Euro vom Thüringer Ministerium für Bildung,
Jugend und Sport an die VHS und ihre Einrichtungen. Sämtliche Landes- und Bundesprojekte der VHS wurden mit insgesamt 1,1 Millionen Euro gefördert. „Da hängt gerade für uns als Volkshochschule Weimar viel dran“, sagt deren Leiter. Bei einer anderen Landesregierung rechnet Dillmann damit, dass einige Projekte nicht durchgeführt oder weitergeführt werden können.
In der VHS fanden 2023 459 Kurse und Veranstaltungen statt. In der Summe waren es mehr als 12.000 Unterrichtsstunden. Zudem zeichnet die VHS für Events verantwortlich, die über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung finden – nicht zuletzt die Podiumsdiskussion „Putins Krieg“, bei der 2023 Irina Scherbakowa
und Wolfgang Schäuble über die Ukraine mitdiskutierten. Zur Fortsetzung kamen im Februar dieses Jahres Alice Schwarzer und Dietmar Bartsch nach Weimar. Resonanz fand zudem das Ferienprogramm Talentcampus der VHS, an dem sich mehr als 1500 Kinder und Jugendliche beteiligten.
Auch im Mon Ami blickt man positiv auf das Vorjahr. Zu 182 öffentlichen Veranstaltungen war geladen worden, davon 57 eigene Kulturveranstaltungen. Ins Programm zählten sieben Festivals und 17 Tagungen. Es habe sich herumgesprochen, wie attraktiv das Haus am Goetheplatz für Tagungen ist, erklärt Mon-ami-chef Helfried Schmidt. Unterm Strich macht das 56.700 Besucherinnen und Besucher in dem Jugend-, Kultur- und Bildungszentrum.
Als Erfolgsmodell sieht Helfried Schmidt die U18-disco, die es seit 2023 wieder im Mon Ami gibt. 20 Jahre zuvor war das Konzept mangels feierfreudigen Jugendlichen gescheitert, nun funktioniert es. Schon kurz nach Start um 18 Uhr sei die Tanzfläche meist voll. In einer Befragung hatten sich Jugendliche eine solche Veranstaltungsreihe gewünscht, von der Stadt wird so nun weiter gefördert.
Das Kommunale Kino hat im Vorjahr 12.290 Zuschauerinnen und Zuschauer angezogen. Es gab 714 Filmvorstellungen mit 262 Filmen. Allein drei Kurzfilmfestivals gab es am Goetheplatz. Schwerpunkt bleiben Kinder- und Jugendfilmangebote sowie das Schulkino. Meistgesehener Film war der deutsche Streifen „Die Mucklas und wie sie zu Pettersson und Findus kamen“mit 373 Gästen. Der Erhalt des Kommunalen Kinos und des Mon Ami stand in den vergangenen Jahrzehnten auch mal in Frage. „Davon ist heute keine Rede mehr“, sagt Helfried Schmidt zufrieden.