Medaillen strahlen besonders hell
OLV Weimar glänzt bei Meisterschaft. Gunda Fischer wird der Titel im Nachgang entrissen
Die erste Medaille bei Deutschen Meisterschaften ist die schönste, sagt man. Moritz Kuntze kann das nur bestätigen. „Dass es jetzt das erste Mal geklappt hat, auf dem Treppchen zu stehen, ist großartig. Das Gefühl zu wissen, man ist bei den Besten dabei, das ist toll.“Seit vielen Jahren schon zählt der 16 Jahre alte Orientierungsläufer vom OLV Weimar zu den Talenten seiner Sportart, gehört mittlerweile sogar dem Bundeskader an.
Nur zu Edelmetall bei den nationalen Meisterschaften hat es bisher noch nicht gereicht. Bis letzten Sonnabend. Da nämlich sicherte sich Kuntze bei den Titelkämpfen über die Mitteldistanz im sächsischen Mohorn Grund die Bronzemedaille in der Altersklasse H16. Diese Kategorie ist aktuell in der deutschen Spitze mehr als gut besetzt, was Kuntzes Leistung nur noch aufwertet. „Trotzdem ist noch Luft nach oben, ich war nicht hundertprozentig zufrieden mit meinem Lauf“, meinte Kuntze. An seiner Freude und der der Verantwortlichen des OLV Weimar aber änderte das nichts: Denn nicht nur Kuntze, sondern auch vier weitere Olvstarter sicherten sich Medaillen.
Während Lotte Hölzer (D10) und Henriette Eckart (D 14) jeweils die Silbermedaille gewannen und sich damit deutsche Vizemeister nennen können, holte sich Ilse Eulitz in der D85 Bronze. Für die neunjährigen Hölzer war es ebenfalls die erste nationale Medaille ihrer Karriere. Eckart sicherte sich nach dem sensationellen Sprint-titel im Vorjahr nun schon Plakette Nummer zwei. Sie hatte bei den Wetterkapriolen im Laufe des Wettkampfes auch etwas Glück. „Der stärkste Regen war bei mir schon weitestgehend vorbei“, sagte Eckart, „das hat natürlich geholfen.“
Genau dieser Regen sorgte aus Sicht des Olv-teams auch für die größte Enttäuschung des Tages. Nachdem bereits der gesamte Verein und auch viele Freunde und Bekannte der früheren Elite-läuferin Gunda Fischer zu ihrem Meistertitel in der D50 gratuliert hatten, wurde kurz vor der Siegerehrung die Annullierung der gesamten Altersklasse bekannt gegeben. Unerklärlicherweise hatte sich bei einigen Läuferinnen die Farbe auf den eigentlich wasserfesten Karten gelöst, so dass nicht mehr alle Posten darauf identifiziert werden konnten. Da eine Läuferin der AK 50 deshalb Protest gegen die Wertung einlegte, wurde kein deutscher Meistertitel vergeben. „Wir alle haben Gunda nach ihrer herausragenden Leistung in dieser sehr stark besetzten Klasse ihre Goldmedaille von Herzen gegönnt, das war unglaublich bitter“, meinte Katrin Hölzer, die in der D35 genau wie Anton Kattwinkel (H 14) am Ende auf dem vierten Platz landete.
Neun der 19 Olv-läufer kamen unter die Top 10, ein starkes Ergebnis für den Verein. Das setzte sich auch bei den beiden Bundesranglistenläufen am Sonntag in Mohorn Grund über die lange Distanz und am Montag im Sprint in Willsdruff fort. Highlights waren dabei die Sprint-siege von Henriette Eckart (D 14) und Ilse Eulitz (D 85), Lotte Hölzer (D 10) kam auf den Rängen drei und zwei ein, Emma Kattwinkel (D 14) wurde zweimal Vierte.
Auch in der Gesamtwertung der Ergebnisse aller drei Tage bedeutete dies für den OLV Weimar viele vordere Platzierungen. Ilse Eulitz (D85) gewann, Henriette Eckart (D14), Gunda Fischer (D50) und Lotte Hölzer (D 10) wurden Zweite, Katrin Hölzer (D35) Dritte. Am hellsten aber strahlten die Medaillen. Besonders die, die man zum ersten Mal gewinnt.