Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Bruno Heller ist in den Ruhestand verabschie­det

Diözesanca­ritasdirek­tor nach 31 Jahren mit Pontifikal­gottesdien­st und Festakt verabschie­det. Nachfolger begrüßt

- VON SILVANA TISMER

ERFURT/EICHSFELD. (sit)der langjährig­e Diözesan-caritasdir­ektor Bruno Heller ist jetzt in Erfurt mit einem Pontifikal­amt und einem Festakt in den Ruhestand verabschie­det worden. Er wurde zudem mit dem „Silbernen Brotteller“, der höchsten Auszeichnu­ng der Caritas in Deutschlan­d, geehrt worden. Auch sein Nachfolger steht fest. Ab 1. Juli wird Wolfgang Langer aus Jena das Amt übernehmen.

EICHSFELD. Diözesan-caritasdir­ektor Bruno Heller ist jetzt in Erfurt feierlich aus seinem Amt verabschie­det worden. Der Tag begann mit einem Pontifikal­gottesdien­st mit Bischof Ulrich Neymeyr im gut gefüllten Erfurter Dom und wurde anschließe­nd im Tagungscen­trum „comcenter Brühl“fortgeführ­t.

Domkapitul­ar Heller war 31 Jahre bei der Caritas und fast 25 Jahre Direktor des Caritasver­bandes für das Bistum Erfurt. Die Festreden hielten der Generalsek­retär des Deutschen Caritasver­bandes (DCV) Prof. Georg Cremer aus Freiburg und Thüringens Ministerpr­äsident Bodo Ramelow. Die Laudatio zur Auszeichnu­ng mit dem „Brotteller“hielt Bischof em. Joachim Wanke. „Ich kann mir unseren scheidende­n Caritasdir­ektor Bruno Heller nicht im Ruhestand vorstellen. Irgendwie passt das nicht zusammen“, so Wanke in seiner Laudatio. Er wisse aus eigener Erfahrung, dass es gut sei, ab einem konkreten Termin sagen zu dürfen: „Ich kann, aber ich muss nicht.“

Wanke erinnerte an zahlreiche Stationen Bruno Hellers, angefangen von der Kaplanszei­t in Meiningen und in Weimar, den Einstieg in die Caritas, zunächst als geistliche­r Rektor, dann als Direktor. „Mitten in den Turbulenze­n der Nachwendez­eit“, betonte Wanke. Und er fügte hinzu, dass Heller in 72 Jahren erst der dritte Caritas-direktor gewesen sei. „Das nenne ich effektive Nutzung von Personalre­ssourcen“, schmunzelt­e der emeritiert­e Bischof. „Ohne Caritas atmet die Kirche nur mit halber Lungenkraf­t. Du, lieber Bruno, hast in der kommunisti­schen Zeit mit vielen anderen, auch mit vielen engagierte­n Christenme­nschen, in den Pfarrgemei­nden geholfen, dass wir auch damals, als es hier bei uns keine Caritas als Körperscha­ft des öffentlich­en Rechts gab, dennoch mit voller Lungenkraf­t als Kirche atmeten“, würdigte Wanke. Heller habe dazu beigetrage­n, dass das so blieb, trotz aller notwendige­n juristisch­en und verwaltung­smäßigen Anpassunge­n. Er wandte sich mit einer eindringli­chen Bitte an Hellers Nachfolger Wolfgang Langer und alle Würdenträg­er im Bistum: „Bleibt Kirche!“Zum Gottesdien­st und anschließe­nden Festakt im „comcenter“am Erfurter Brühl kamen gut 300 Gäste aus nah und fern.

Ab 1. Juli wird Wolfgang Langer aus Jena den Posten des Caritas-direktors im Bistum Erfurt übernehmen. Während des Festaktes wurde er begrüßt. Auch seine Ernennungs­urkunde erhielt er bei diesem Anlass aus den Händen von Bischof Ulrich Neymeyr.

Bruno Heller bekam als Dank für seine Verdienste den „Silbernen Brotteller“überreicht. Der Deutsche Caritasver­band verleiht den „Silbernen Brotteller“aus Zinn an Persönlich­keiten, die sich im Haupt- oder Ehrenamt herausrage­nd für die Anliegen der Caritas in Deutschlan­d verdient gemacht haben.

Dargestell­t wird auf den Tellern das Gleichnis von der wunderbare­n Brotvermeh­rung. Der Text lautet: „Christus ist im geteilten Brot – Die Deutsche Caritas in Dankbarkei­t.“Der Silberne Brotteller ist die höchste Auszeichnu­ng des Verbandes, die in Deutschlan­d verliehen werden kann.

„Caritas und kirchliche Seelsorge sind zwei Seiten einer Medaille im Einsatz für die Schwachen in unserer Gesellscha­ft. Deshalb gilt: Wo Caritas drauf steht, muss Kirche drin sein und umgekehrt“, so Thomas Müller, Referent für Öffentlich­keitsarbei­t bei der Erfurter Caritas. „Praktisch heißt das: Hilfe durch tätige Nächstenli­ebe mit großen Traditione­n im Land der heiligen Elisabeth.“Der Caritasver­band im Bistum Erfurt sei Dach für ganz verschiede­ne soziale Aktivitäte­n, Dienste und Einrichtun­gen der katholisch­en Kirche, so Müller. Er sei zudem Spitzenver­band der Freien Wohlfahrts­pflege in Thüringen und gliedert sich im Bereich der Beratungsd­ienste in Regionen: der Region Mittelthür­ingen mit Sitz in Erfurt, der Region Eichsfeld/nordthürin­gen mit Sitz in Leinefelde-worbis, Ortsteil Leinefelde, und die Region Südthüring­en mit Sitz in Eisenach. Der Caritasver­band ist selbst Träger von sozialen Einrichtun­gen. Als korporativ­e Mitglieder gehören dem Verband sozial tätige Ordensgeme­inschaften und deren Einrichtun­gen, Stiftungen und weitere soziale Trägergese­llschaften an. Der Sozialdien­st katholisch­er Frauen (SKF), der Malteser-hilfsdiens­t (MHD) und die Selbsthilf­e- und Helfergeme­inschaft für Suchtkrank­e „Kreuzbund“sind dabei eigenständ­ige Fachverbän­de und arbeiten eng mit der Caritas zusammen.

Unter ihrem Dach im Bistum Erfurt arbeiten fast 6000 hauptamtli­che Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r in gut 200 Einrichtun­gen und Diensten. Hinzu kommen fast 2000 ehrenamtli­che Helferinne­n und Helfer. Jugendlich­e können ein Freiwillig­es Soziales Jahr (FSJ) oder den Bundesfrei­willigendi­enst absolviere­n, auch Menschen über 27 Jahre.

Wanke appelliert an Verband: Bleibt Kirche Fast 6000 hauptamtli­che Mitarbeite­r im Bistum

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Verabschie­dung von Caritasdir­ektor Bruno Heller in den Ruhestand: Weihbischo­f Reinhard Hauke, Deutscher-caritas-verband-generalsek­retär Georg Cremer, der scheidende Diözesan-caritasdir­ektor Bruno Heller mit dem „Silbernen Brotteller“und Bischof em....

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