Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Vernunft walten lassen: „bunt statt blau“
Kampagne von Jugendlichen, für Jugendliche soll Denkanstoß gegen zielloses Betrinken geben
DINGELSTÄDT. „Wenn schon zehnjährige Kinder betrunken in der Klinik landen, müssen wir handeln“, das sind die Worte von Beatrice Knauft-müller, Chefin der Dak-gesundheit im Eichsfeld. Und es wurde gehandelt, da auch in Thüringen im vergangenem Jahr mehr als 500 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 19 Jahren aufgrund eines akuten Rausches in ein Krankenhaus eingeliefert werden mussten.
Die Idee: Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Bundesgebiet zeichnen, malen und plakatieren, um einen Denkanstoß gegen das ziellose Betrinken, bis hin zur Besinnungslosigkeit, zu geben. Im Frühjahr startete die Kampagne, an der sich mehr als 7000 kreative Köpfe beteiligten, unter dem Motto: „bunt statt blau“. Die Aktion gibt es seit acht Jahren und sie gilt laut Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung als beispielhafte Präventionskampagne. Daher erhielt sie mehrere Auszeichnungen, wie beispielsweise den internationalen Deutschen Pr-preis.
Dabei fand das Programm auch Beteiligung aus dem Eichsfeld. So haben die Schülerinnen und Schüler des St.-josef-gymnasiums in Dingelstädt, unter Betreuung ihrer Kunstlehrerin Frau Merker, eindrucksvolle Plakate eingereicht und fanden damit großen Zuspruch. Auf diese Weise entstanden eine Menge eindrucksvolle Kunstwerke gegen das „Komasaufen“, auch um den Heranwachsenden den Umgang mit Alkohol vernünftig beizubringen – ihn also in Maßen zu genießen und das überhaupt nichts daran respektverschaffend ist, sich unkontrolliert dieser Droge auszusetzen.
Das beste Plakat aus Thüringen kommt von einer 17-jährigen Schülerin aus Neustadt an der Orla. „Schüler sollen offen und ehrlich über das Thema Alkoholmissbrauch aufgeklärt werden. Das Besondere bei ‚bunt statt blau‘: hier werden junge Künstler selbst zu glaubwürdigen Botschaftern gegen das Rauschtrinken“, erklärt Knauft-müller. Deshalb laden die Dak-gesundheit und Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) Jugendliche zum Plakatwettbewerb „bunt statt blau“ein.
Die jungen Eichsfelder Künstler konnten sich zwar keinen der ersten zehn Plätze für Thüringen sichern, doch im kommenden Jahr gibt es wieder eine neue Chance, Geld- und Sachpreise zu gewinnen. Für die Künstler, deren Werke es in die engere Auswahl geschafft haben, wird es jetzt erst spannend, da in diesen Tagen eine Bundesjury, bestehend aus der Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler und der Sängerin Grace Capristo, die Bundesgewinner 2017 kürt.
• Informationen zum Wettbewerb gibt es in allen Servicezentren der Dak-gesundheit oder im Internet unter www.dak.de/buntstattblau