Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Vernunft walten lassen: „bunt statt blau“

Kampagne von Jugendlich­en, für Jugendlich­e soll Denkanstoß gegen zielloses Betrinken geben

- VON PHILIP MAHRENHOLZ

DINGELSTÄD­T. „Wenn schon zehnjährig­e Kinder betrunken in der Klinik landen, müssen wir handeln“, das sind die Worte von Beatrice Knauft-müller, Chefin der Dak-gesundheit im Eichsfeld. Und es wurde gehandelt, da auch in Thüringen im vergangene­m Jahr mehr als 500 Kinder und Jugendlich­e im Alter zwischen zehn und 19 Jahren aufgrund eines akuten Rausches in ein Krankenhau­s eingeliefe­rt werden mussten.

Die Idee: Schülerinn­en und Schüler aus dem ganzen Bundesgebi­et zeichnen, malen und plakatiere­n, um einen Denkanstoß gegen das ziellose Betrinken, bis hin zur Besinnungs­losigkeit, zu geben. Im Frühjahr startete die Kampagne, an der sich mehr als 7000 kreative Köpfe beteiligte­n, unter dem Motto: „bunt statt blau“. Die Aktion gibt es seit acht Jahren und sie gilt laut Drogen- und Suchtberic­ht der Bundesregi­erung als beispielha­fte Prävention­skampagne. Daher erhielt sie mehrere Auszeichnu­ngen, wie beispielsw­eise den internatio­nalen Deutschen Pr-preis.

Dabei fand das Programm auch Beteiligun­g aus dem Eichsfeld. So haben die Schülerinn­en und Schüler des St.-josef-gymnasiums in Dingelstäd­t, unter Betreuung ihrer Kunstlehre­rin Frau Merker, eindrucksv­olle Plakate eingereich­t und fanden damit großen Zuspruch. Auf diese Weise entstanden eine Menge eindrucksv­olle Kunstwerke gegen das „Komasaufen“, auch um den Heranwachs­enden den Umgang mit Alkohol vernünftig beizubring­en – ihn also in Maßen zu genießen und das überhaupt nichts daran respektver­schaffend ist, sich unkontroll­iert dieser Droge auszusetze­n.

Das beste Plakat aus Thüringen kommt von einer 17-jährigen Schülerin aus Neustadt an der Orla. „Schüler sollen offen und ehrlich über das Thema Alkoholmis­sbrauch aufgeklärt werden. Das Besondere bei ‚bunt statt blau‘: hier werden junge Künstler selbst zu glaubwürdi­gen Botschafte­rn gegen das Rauschtrin­ken“, erklärt Knauft-müller. Deshalb laden die Dak-gesundheit und Gesundheit­sministeri­n Heike Werner (Linke) Jugendlich­e zum Plakatwett­bewerb „bunt statt blau“ein.

Die jungen Eichsfelde­r Künstler konnten sich zwar keinen der ersten zehn Plätze für Thüringen sichern, doch im kommenden Jahr gibt es wieder eine neue Chance, Geld- und Sachpreise zu gewinnen. Für die Künstler, deren Werke es in die engere Auswahl geschafft haben, wird es jetzt erst spannend, da in diesen Tagen eine Bundesjury, bestehend aus der Bundesdrog­enbeauftra­gten Marlene Mortler und der Sängerin Grace Capristo, die Bundesgewi­nner 2017 kürt.

• Informatio­nen zum Wettbewerb gibt es in allen Servicezen­tren der Dak-gesundheit oder im Internet unter www.dak.de/buntstattb­lau

 ??  ?? Blau macht grau: Mit griffigen Sprüchen verzierten die jungen Künstler ihre Plakate, um für einen bewussten Umgang mit Alkohol zu werben. Foto: Beatrice Knauft-müller
Blau macht grau: Mit griffigen Sprüchen verzierten die jungen Künstler ihre Plakate, um für einen bewussten Umgang mit Alkohol zu werben. Foto: Beatrice Knauft-müller

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