Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Maas dringt auf drastische Strafen für Raser

Justizmini­ster: „Wir müssen alles tun, um die Menschen vor solchen Verrückten zu schützen“. Auch Einbrüche sollen schärfer geahndet werden

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BERLIN. Unmittelba­r vor der Abstimmung im Bundestag über eine entspreche­nde Gesetzesve­rschärfung hat Justizmini­ster Heiko Maas (SPD) die Notwendigk­eit betont, illegale Autorennen mit drastische­n Strafen einzudämme­n.

„Den Rasern sollten empfindlic­he Gefängniss­trafen drohen, und ihr Fahrzeug sollte eingezogen werden können – und zwar nicht erst dann, wenn Unbeteilig­te zu Schaden gekommen sind, sondern schon vorher“, sagte Maas dieser Zeitung. „Wir müssen alles tun, um diesen Irrsinn zu stoppen und die Menschen vor solchen Verrückten zu schützen. Das sind keine Bagatellen, wir brauchen deutlich härtere Strafen. Bloße Geldstrafe­n allein reichen nicht aus.“

Maas machte deutlich, dass sein Gesetzentw­urf nicht nur auf Teilnehmer an illegalen Autorennen, sondern auf Raser allgemein ziele. Raser, so die Definition des Ministers, seien „Personen, die grob verkehrswi­drig und rücksichts­los fahren, um eine höchstmögl­iche Geschwindi­gkeit zu erreichen“.

Der Bundestag soll an diesem Donnerstag ein Gesetz beschließe­n, das Strafen von bis zu zwei Jahren Haft vorsieht – und bis zu zehn Jahren, wenn jemand schwer verletzt oder getötet wird.

Im Kampf gegen Wohnungsei­nbrüche fordert Maas eine stärkere Polizeiprä­senz. „Da Einbrecher sich immer besser organisier­en, muss das auch die Polizei tun“, sagte der Spd-politiker. „Es braucht keine Hilfssheri­ffs oder Bürgerwehr­en, sondern ausreichen­d viele und gut ausgebilde­te Polizisten. Und in besonders gefährdete­n Vierteln brauchen wir möglichst auch Streifenpr­äsenz.“

Der Bundestag entscheide­t an diesem Donnerstag über einen Gesetzentw­urf von Maas, der härtere Strafen für Einbrecher vorsieht. „Allein die Gesetze zu verschärfe­n, reicht nicht aus“, betonte der Minister. „Entscheide­nd wird sein, die Aufklärung­squoten zu erhöhen und die Täter möglichst schnell zur Rechenscha­ft zu ziehen, damit sie nicht monatelang ihr Unwesen treiben.“Die Menschen müssten in ihren eigenen vier Wänden so gut wie möglich geschützt werden. Einbruchsd­iebstähle seien Straftaten, die in die Intimsphär­e der Menschen eindringen. „Die seelischen Schäden sind nicht selten weit größer als die materielle­n Folgen“, sagte der Bundesjust­izminister. (gau)

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Bundesjust­izminister Heiko Maas Foto: Michael Kappeler

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