Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Debatte um Sicherheit auf Bahnhöfen

Bahnverkeh­r laut Polizeigew­erkschaft nur unzureiche­nd geschützt – Polizei weist Kritik zurück

- VON KAI MUDRA

ERFURT. Der Zugverkehr in Deutschlan­d sei nach Ansicht der Gewerkscha­ft der Polizei (GDP) nur noch unzureiche­nd geschützt. „Derzeit ist ein Großteil der Bahnpolize­idienstste­llen regelmäßig zeitweise geschlosse­n, weil schlicht das Personal fehlt“, heißt es in einer Stellungna­hme der Gdp-bundespoli­zei.

An anderen Dienststel­len würde der Personalma­ngel zu einer Besetzung von nur noch 70 Prozent führen, erklärt Gewerkscha­ftsvorsitz­ender Jörg Radek weiter. Einige dieser Dienststel­len seien für ein ganzes Bundesland zuständig.

Die Kritik treffe so nicht auf Thüringen zu, weist Michael Oettel, Sprecher der Bundespoli­zei in Erfurt, die Gewerkscha­ftskritik gestern zurück. Die Sicherheit an den Bahnhöfen und in Zügen im Freistaat ist aus seiner Sicht keineswegs gefährdet.

In Thüringen gebe es fünf Stationen der Bundespoli­zei, in Erfurt am Hauptbahnh­of und am Flughafen sowie in Nordhausen, in Meiningen, Saalfeld und Gera, so Michael Oettel. Neben dem Bahnverkeh­r ist die Bundespoli­zei im Freistaat auch für den Flughafen in Erfurt zuständig, da dieser internatio­nalen Flugverkeh­r hat und beispielsw­eise Ausweispap­iere bei Reisen außerhalb des Eu-gebietes kontrollie­rt werden müssen.

Nach Oettels Angaben habe die Bundespoli­zei insgesamt rund 300 Beschäftig­te im Freistaat. Damit sei fast jede Stelle der Bundespoli­zei im Freistaat besetzt. Allerdings könne es vorkommen, dass beispielsw­eise von vier Kollegen einer Schicht zwei auf Zugstreife unterwegs seien und die anderen beiden Bahnanlage­n kontrollie­ren würden. Damit wäre zwar keiner der Beamten auf der Dienststel­le, aber nur weil sie ihrer Streife nachgehen würden. Notrufe würden ohnehin zentral in Erfurt angenommen.

Auch mit Inbetriebn­ahme der Ice-neubaustre­cke in Richtung München im Dezember würde sich für die Bundespoli­zei in Thüringen erst einmal nichts ändern.

Laut Jörg Radek, Gdp-chef der Bundespoli­zei, habe man es beim Bund erreicht, 1500 zusätzlich­e Streifenbe­amte durchzuset­zen. außerdem sollen noch einmal 800 Ermittler hinzukomme­n.

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Beamte der Bundespoli­zei patrouilli­eren am Berliner Hauptbahnh­of. Foto: Kay Nietfeld, dpa

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