Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Fundsachen unter dem Hammer
38 Bürger bieten in Leinefelde mit
LEINEFELDE. Der Hammer kracht auf den Tisch und der goldene Ehering ist verkauft. 39 Euro waren das Höchstgebot von Steffen Leineweber. Er ist zufrieden. Zu der 8. Versteigerung der Fundsachen im Rathaus Wasserturm in Leinefelde waren gut 60 Menschen gekommen. 38 von ihnen boten munter mit.
Der Grund, warum Steffen Leineweber den Ring unbedingt haben wollte, ist fast kurios: „Ich habe vor einem Jahr in einem neu gekauften Schuh einen Ehering gefunden, dann nachgeforscht und die Besitzerin ausfindig gemacht“, erzählt der 34Jährige. Die eingravierten Namen gaben ihm einem Hinweis. Zufällig kannte er die Besitzerin sogar, die froh war, ihren Ring wiederzubekommen. „Ich bin zum dritten Mal bei der Versteigerung dabei und bei dem Ehering bin ich neugierig geworden. Mich interessiert die Gravur und vielleicht finde ich ja den Besitzer.“
Eigentlich ist Steffen Leineweber – wie viele andere – wegen der Fahrräder gekommen. Die sind zum Teil in einem sehr guten Zustand und eines brachte ganze 153 Euro ein – der höchste Erlös bei dieser Versteigerung. Der Elektroscooter, der im Vorfeld so manchen Neugierigen anlockte, bekam für 127 Euro einen neuen Besitzer. Aber auch etliche Brillen, Kameras, Handys und Uhren spielten beachtliche Summen in die Kasse.
Das eingenommene Geld wird nun für drei Jahre auf einem Verwahrkonto gelagert, sagt Edith Schröter vom Bürgerbüro der Stadtverwaltung. „Falls sich in dieser Zeit der rechtmäßige Eigentümer meldet, kann er den Betrag, für den sein Gegenstand versteigert wurde, erhalten“, so Edith Schröter. Nach den drei Jahren werde das Geld für soziale Zwecke verwendet.
Fundsachen aus dem Stadtgebiet werden ein halbes Jahr aufbewahrt. Meldet sich der Besitzer nicht, hat der Finder Anspruch auf den Gegenstand. Sonst wird er versteigert.