Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Speis und Trank am Sonnenstei­n

Landgemein­de sucht schnellstm­öglich einen Pächter, der die Ausflügler in der ehemaligen Grenzstati­on bewirtet

- VON SIGRID ASCHOFF

SONNENSTEI­N. Könnten die Wände des kleinen Flachbaus unterhalb des Sonnenstei­ns Geschichte­n erzählen, hätten diese, insbesonde­re über das Leben an der einstigen Grenze, so einige parat. Viele Menschen sind hier schon ein und aus gegangen. Und das sollen sie auch künftig wieder. Die Landgemein­de Sonnenstei­n möchte, dass in dem Häuschen Gastronomi­e Einzug hält und es verpachten.

Zu Ddr-zeiten, als der Bereich noch im Sperrgebie­t lag, befand sich dort ein Kontrollpu­nkt mit Holzhütte und Schlagbaum. Später wurde ein massives Gebäude errichtet, gegenüber befanden sich Zwinger. Denn nicht nur die Hunde hier, sondern auch die in der Umgebung mussten versorgt werden. Heute dürfte es in der Region der einzige sogenannte Vopo-posten sein, der noch erhalten ist. In der Wendezeit übernahmen dann zwei Familien das Objekt und richteten eine Gaststätte ein. „Wie ich gehört habe, waren es ungeklärte Eigentumsv­erhältniss­e, die zur Aufgabe führten. Es war nicht so, dass die Gastronomi­e nicht angenommen wurde“, sagt Peter Trappe, der Bürgermeis­ter der Landgemein­de.

Daran, dass der Sonnenstei­n ein beliebtes Ausflugszi­el ist, hat sich nichts geändert. Um Touristen zu locken, wurde sogar in den letzten Jahren einiges getan. Neben dem weithin sichtbaren Kreuz, einem alten Steintisch und einer Sonnenuhr gibt es jetzt in luftiger Höhe den Skywalk, einen fast vier Meter hohen Holzriesen, einige Informatio­nstafeln sowie eine modern gestaltete Sitzgruppe samt Sonnensege­l. Das, was noch fehlt, ist eine Bewirtung der Wanderer und Ausflügler. So mancher würde gern, nachdem er den Berg wieder herabgesti­egen ist, in ein kleines Gasthaus einkehren. Trappe würde daher gern das Objekt schnellstm­öglich verpachten. Gerade jetzt in der Sommerzeit könnte der Pächter noch vielen Besuchern Speis‘ und Trank bescheren.

Der Gastraum, der bereits besteht, bietet 30 bis 40 Personen Platz. Es gibt eine Küche, einen Thekenbere­ich, Sanitäranl­agen sowie Abstellmög­lichkeiten. Das Außengelän­de könnte als Biergarten genutzt werden, und Parkplätze gibt es direkt vor der Tür.

„Unser erstes Ziel ist die Versorgung der Sonnenstei­n-besucher“, sagt der Bürgermeis­ter ohne Umschweife. Gewollt ist nicht, dass wegen geschlosse­ner Gesellscha­ften oder Feiern ständig die Türen verschloss­en sind, obwohl der Pächter natürlich unternehme­rische Freiheit hat. Im Pachtvertr­ag wird das geregelt. Vorstellen könnte sich der Landgemein­dechef auch, dass in der Nähe des Ortes, wo der bekannte Heimatdich­ter Hermann Iseke, der auch den Text für das Eichsfeldl­ied schrieb, geboren wurde, das auf den Tisch kommen könnte, was die Leute hier mögen: eine Schlachtep­latte und Schmandkuc­hen, dazu ein Bier beziehungs­weise einen Kaffee. Doch vorschreib­en will Trappe das dem Pächter nicht. „Es wäre so eine Idee“, sagt er und hofft, dass sich schnell Interessen­ten finden. Die können sich bis 16. Juli an die Landgemein­de Sonnenstei­n wenden.

• () oder buergerbue­ro@gemeindeso­nnenstein.de

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Schon einmal war in dem Flachbau eine Gaststätte untergebra­cht. Nun sollen Haus und Gelände aus dem Dornrösche­nschlaf geweckt werden. Fotos: Eckhard Jüngel
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Die ehemalige Grenzstati­on am Sonnenstei­n möchte Landgemein­de-bürgermeis­ter Peter Trappe gern verpachten. Der Pächter soll vorrangig die Wanderer und Ausflügler bewirten.

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