Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Vorfreude auf der Baustelle
Finanzierung des Zweimillioneneuroumbaus ist klar
NORDHAUSEN. Es war ein leidenschaftliches Plädoyer für eine eigene Jugendkirche: „Ich habe Bauchschmerzen, die Jugend auf kleinen Dörfern in den Gottesdienst zu prügeln. Sie erleben drei bis vier Omas, unter Umständen mit verbiesterten Gesichtern, die nur wollen, dass alles so ist wie vor 70 Jahren. Wir brauchen einen Ort, wo Jugendliche ihren Glauben leben können.“
Der Sollstedter Pfarrer Werner Heizmann und andere setzten sich vor einem halben Jahrzehnt in der Kreissynode durch. Man wagte das Projekt Jugendkirche, das – so viel steht inzwischen fest – rund zwei Millionen Euro kosten wird.
Inzwischen ist dessen Finanzierung gesichert, am 31. Oktober soll die Jugendkirche eingeweiht werden: im alten Gemäuer der Altendorfer Kirche, ergänzt um einen modernen Anbau.
Mit seiner Frau Dorothea steht Werner Heizmann dieser Tage auf der Baustelle, beide sind sehr angetan: „Das würde ich mir für meine Kirchen auch wünschen“, sagt die Pfarrerin lachend.
Sie freut sich für die jungen Leute, die Jugendkirche ergänze die Kirchgemeinden in den einzelnen Orten – so wie eine Tante oder ein Freund das Elternhaus ergänze. Von der „coolen Atmosphäre“schwärmt Katharina Ottomann, die Verbindung von Alt und Neu hat es Maxim Seeboth angetan. Beide gehören zum „Herzschlag“-team, das auf der Baustelle schon oft zupackte. Inzwischen liegen die Elektrokabel auf der neuen Bodenplatte im Kirchenschiff, die Fußbodenheizung soll im Juli oder August folgen, bevor Gussasphalt den Boden bedecken wird, erklärt Pfarrer Wolf Johannes von Biela. Der Trockenbau ist fast fertig, nur die Decke im Anbau ist noch in Arbeit. Auch fehlen die Glastüren für die neu entstandenen Durchbrüche, die neue Treppe zur Empore.
Im Chorraum zeugt ein riesiges Gerüst von der aktuellen Aufgabe: „Die Putzuntersuchung läuft. Weil dabei aber unbekannte Öffnungen entdeckt wurden, hat sich der Denkmalschutz eingeschaltet“, erklärt von Biela die zeitliche Verzögerung. Bis Ende Oktober wird nicht alles zu schaffen sein – kein Grund aber, die Eröffnung zu verschieben.
Unbekannte Öffnungen im Chorraum entdeckt