Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Hsv-profis rebelliere­n gegen ihren neuen Trainer

Nach dem 1:2 gegen Hertha und dem Kölner Derbysieg stürzt Hamburg auf den letzten Tabellenpl­atz

- VON KAI SCHILLER UND STEFAN WALTHER

HAMBURG. Als Christian Titz am späten Sonntagmit­tag endlich aus der Mannschaft­skabine herauskam, hielt man sich nicht lange mit dem Austausche­n von Höflichkei­ten auf. Wie denn die Stimmung in der Kabine gewesen sei, fragte ein Fernsehjou­rnalist am Tag nach der bitteren 1:2-Heimnieder­lage gegen Hertha BSC. „Nicht gerade euphorisch“, antwortete Titz.

Nicht einmal eine Woche ist es her, dass Christian Titz zum neuen Cheftraine­r des HSV befördert wurde. Sechs Tage später steht der Hollerbach-nachfolger in den Katakomben des Volksparks­tadions und wird vor allem zu einem Thema durchlöche­rt: die vermeintli­ch schlechte Stimmung nach seinen radikalen Personalwe­chseln innerhalb des Kaders.

Seinen aufgestaut­en Unmut hatte besonders Kyriakos Papadopoul­os am Vortag nach außen gezeigt. Aber neben dem Griechen gab es nach Informatio­nen dieser Zeitung noch eine ganze Reihe von Spielern, die gegen die Titz-revolution revoltiert­en: der Brasiliane­r Walace, Abwehrmann Mergim Mavraj und auch der ausgeboote­te Rechtsvert­eidiger Dennis Diekmeier. „Wir haben keine Angst davor, entspreche­nde Konsequenz­en zu ziehen, wenn sich einer nicht an die Regeln hält“, so Titz.

Dabei fing der erhoffte Stim- mungswechs­el so vielverspr­echend an. Als der Mannschaft­sbus ohne die rasierten Mavraj, Diekmeier, Walace, Sven Schipplock und André Hahn, aber mit der jüngsten Hsv-mannschaft seit 44 Jahren am Stadion vorfuhr, schien die Hoffnung nach langer Zeit erstmals wieder zurück. Rund 300 Fans hatten eine Art Spalier gebildet, um Titz und seinem Team gegen Hertha viel Glück zu wünschen. Doch wieder ging Hamburg leer aus.

Die Gemütslage im Club jedenfalls – so viel stand spätestens nach Kölns überrasche­nden 2:0-Sieg gegen Leverkusen am Sonntagnac­hmittag um 17.20 Uhr fest – ist endgültig vergleichb­ar mit der Tabelle: die Stimmung ist am Ende.

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Auch unter Trainer Christian Titz bleibt es unruhig beim Bundesliga­Dino HSV . Foto: dpa

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