Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Mafia-umfeld im Visier der Polizei
Großeinsatz in Worbiser Industriegebiet
LEINEFELDEWORBIS. Worbis kommt nicht zur Ruhe: Zwei Wochen nach einer Razzia im Umfeld der armenischen Mafia ist gestern erneut die Polizei im Industriegebiet angerückt.
Ein Auseinandersetzung von fünf bis sechs Personen soll nach Informationen der TLZ durch einen Zeugen gemeldet worden sein. Sie soll sich im Umfeld des Firmengeländes zugetragen haben, das bereits vor zwei Wochen Ziel von niedersächsischen Ermittlern gewesen ist. Sie suchten damals nach einer blutigen Auseinandersetzung am Vorabend in Göttingen in Worbis nach gestohlenen Waffen – fanden aber keine.
Die Maßnahmen der Polizei am Mittwoch dauerten bis in die Abendstunden an.
LEINEFELDEWORBIS. Erneuter Großeinsatz der Polizei in Worbis – und wieder mit Verbindungen zu den armenischen MafiaStrukturen, die es seit Jahren im Eichsfeld gibt. Allerdings liegt derzeit noch viel im Dunkeln, die polizeilichen Maßnahmen dauerten bis in den Abend.
Ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale der Thüringer Polizei bestätigte aber Informationen dieser Zeitung, dass sich der Einsatz erneut im Umfeld der Personen bewege, die vor zwei Wochen bereits Ziel polizeilicher Maßnahmen nach einer blutigen Auseinandersetzung im niedersächsischen Göttingen gewesen sind. Ein Zeuge hatte die Polizei am Mittwoch infor- miert, dass es in der Industriestraße eine Auseinandersetzung gebe. Am späten Nachmittag rückten deshalb etliche Polizisten aus den benachbarten Wachen in Leinefelde sowie Heiligenstadt aus. Beamte der Landespolizeiinspektion in Nordhausen unterstützten.
Auslöser des Streits sollen ungelöste Grundstücksfragen gewesen sein, die es zwischen zwei Autohändlern gibt, die in der Industriestraße ansässig sind. Offenbar wurden diese gestern miteinander ausgetragen. Fünf bis sechs Personen waren an dem Streit, der polizeiseitig als Auseinandersetzung beschrieben wird, beteiligt. Es gab keine Verletzten und bis zum Abend auch keine Festnahmen. Aber Durchsuchungsmaßnehmen sollen in- tensiv gelaufen sein. Verbindungen zu der blutigen Clan-fehde in Göttingen vor zwei Wochen liegen schon deshalb auf der Hand, weil mindestens eines der beiden Grundstücke dort bereits im Visier der Ermittler gestanden hatte. Was die Beamten damals suchten? Waffen aus einem Diebstahl, der in Niedersachsen aktenkundig geworden war. Sie fanden aber in keinem der Objekte etwas.
In Worbis ist es nicht die erste Auseinandersetzung rivalisierender Armenier, die MafiaStrukturen zugerechnet werden. 2006 war es im Worbiser Schillerweg zu einer Schießerei gekommen, bei der eine Person schwer verletzt wurde. Auch hier soll es um Grundstückstreitereien gegangen sein.