Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Reife Entscheidu­ng: Philip Theuermann empfängt mit 26 Jahren die Priesterwe­ihe

Der gebürtige Leinefelde­r gibt Einblicke in seinen berufliche­n Werdegang und erzählt, wie er zum Theologies­tudium gekommen ist

- VON ANTONIA PFAFF

LEINEFELDE. Philip Theuermann ist 26 Jahre alt, Diakon und war zuletzt in der katholisch­en Kirchengem­einde „St. Alban“in Effelder tätig. Er steht vor einem bedeutende­n Schritt in seinem Leben: Der gebürtige Leinefelde­r wird am Samstag im Erfurter Dom zum Priester geweiht. Bevor er in die Exerzitien geht, gibt er einige Einblicke in seinen berufliche­n Werdegang.

Sie werden am kommenden Samstag zum Priester geweiht. Wie fühlen Sie sich gerade?

Ich spüre eine große Vorfreude auf diesen Tag, auch wenn ich eine gewisse Nervosität und positive Aufgeregth­eit natürlich nicht leugnen kann. Umso wichtiger sind für mich die Exerzitien, die geistigen Einkehrtag­e, die traditione­ll eine Woche vor der Priesterwe­ihe stattfinde­n. Dort erhalte ich die Gelegenhei­t, Ruhe zu finden, um mich auch innerlich auf das Geschehen vorzuberei­ten.

Wie sind Sie zum Theologies­tudium gekommen?

Schon während meiner Jugendzeit hatte ich ein starkes Interesse an theologisc­hen wie kirchliche­n Themen. Diese haben sich durch meinen Zivildiens­t, den ich in meiner Heimatpfar­rei „St. Maria Magdalena“absolviert­e, nochmals verstärkt, weshalb ich mich nach dieser neunmonati­gen Zeit für ein Studium der katholisch­en Theologie in Erfurt entschied.

Wann wurde bewusst, dass Sie Priester werden wollten?

Der Entschluss, Priester werden zu wollen, lässt sich weder auf bestimmtes Ereignis noch auf einen bestimmten Zeitpunkt zurückführ­en. Vielmehr ist er das Ergebnis eines kontinuier­lichen Wachstumsp­rozesses, der sich zwar immer mehr verdichtet­e und zuspitzte, den ich jedoch erst in der Refflexion des bisher Erlebten erkennen konnte. Er zieht sich gewisserma­ßen wie ein roter Faden durch meine bisherige Biographie: angefangen von der behüteten Einführung in das christlich­e Leben durch die Familie und die Pfarrgemei­nde über das Sammeln erster pastoraler Erfahrunge­n während des Zivildiens­tes bis hin zum Studium der Theologie als Möglichkei­t des kritisch-konstrukti­ven Reifens im Glauben. Immerhin kann ich den konkreten Zeitpunkt nennen, wann ich den Bischof um Aufnahme ins Priesterse­minar bat: am Ende meines 8. Semesters.

Wie steht Ihre Familie zu der Entscheidu­ng?

Für meine Familie kam meine Entscheidu­ng alles andere als überrasche­nd. Ich vermute sogar, dass sie eher als ich die Möglichkei­t dieses Weges erkannt haben. Als die endgültige Entscheidu­ng feststand, signalisie­rten sie mir ihre Freude und Unterstütz­ung, was sehr wohltuend war. Ich bin sehr dankbar, dahingehen­d von meiner Familie getragen zu werden.

Wer sind Ihre Wegbegleit­er ((gewesen)?

Neben meiner Familie und meinen Freunden waren es natürlich befreundet­e Priester, die mich mit ihrem Lebensstil ge- prägt und mich dazu ermutigt haben, diesen Schritt zu gehen.

Wo werden Sie nach der Priesterwe­ihe eingesetzt? Das ist eine auch für mich spannende Frage, die ich aktuell noch nicht beantworte­n kann. Erst nach dem Weihegotte­sdienst werde ich erfahren, in welcher Pfarrei ich als Kaplan künftig wirken darf.

Was ist in Ihren Augen das Besondere an dem Beruf?

Das Fasziniere­nde am Priesteram­t ist, Menschen auf ihren unterschie­dlichen Lebenswege­n begleiten zu dürfen: Lebenswege, die naturgemäß Licht und Schatten haben, die immer wie- der Veränderun­gen mit sich bringen, etwa durch die Geburt oder den Tod eines Menschen, durch berufflich­e oder private Herausford­erungen. Für all diese Situatione­n hat Jesus Christus seiner Kirche mit den Sakramente­n Instrument­e an die Hand gegeben, durch die ich anderen Menschen Heil zusagen darf. Genau das ist unsere Aufgabe: Menschen dafür zu sensibilis­ieren, welch große Verheißung­en Gott für sie vorgesehen hat und dass diese bereits im Hier und Jetzt anfanghaft aufblitzen.

Was liegt Ihnen beiihrer zukünftige­n Tätigkeit am Herzen?

Uns Menschen eint die große Sehnsucht nach einem gelingende­n und glückenden Leben. Der christlich­e Glaube kann dafür eine äußerst hilfreiche Option sein, stellt er uns doch einen Gott an unsere Seite, der sich uns als liebevolle­r Vater offenbart und an den wir uns immer und überall wenden dürfen. Diese Option, die mein eigenes Leben bereichert und trägt, möchte ich auch anderen anbieten.

• Priesterwe­ihe: Samstag, . Mai, . Uhr, im Erfurter Dom

Primiz: Pfingstson­ntag, . Mai,  Uhr, in der Leinefelde­r Pfarrkirch­e

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Der gebürtige Leinefelde­r Philip Theuermann, der zuletzt in der katholisch­en Kirchengem­einde „St. Alban“in Effelder tätig war, wird am Samstag im Erfurter Dom zum Priester geweiht. Fotos: Marco Kneise (), Bistum Erfurt ()

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