Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
In Wolfsburg schrillen die Sirenen
Kiels Trainer will Geschichte schreiben
WOLFSBURG. Plötzlich schrillten die Sirenen beim VFL Wolfsburg – doch Bruno Labbadia blieb gelassen. „Das passt ganz gut. Die Situation ist besonders,“, zeigte sich der Trainer schlagfertig nachdem ein defekter Kühlschrank Feueralarm in der Volkswagen Arena ausgelöst hatte. Labbadia brauchte keinen Wachmacher vor dem Relegations-hinspiel gegen Holstein Kiel am Donnerstag (20.30 Uhr/eurosport-player). Der 52Jährige ist gewarnt vor dem Überraschungs-team der Zweiten Liga. „Wir haben jetzt zwei weitere Endspiele“, sagte Labbadia: „Kiel hat Qualität.“
Klar ist: Sollte der VFL absteigen, wäre es eine Blamage höchster Kategorie. Allein der Personal-etat der Wölfe ist mit etwa 60 Millionen Euro rund zehn Mal so hoch wie beim Gegner. Zudem setzte sich in bisher 19 Relegations-duellen 14 Mal der Erstligist durch. Die Angst vor dem Abstieg nach 21 Jahren Bundesliga geht dennoch um.
„Hier Spieler, die bei Weltmeisterschaften spielen oder von Liverpool kommen. Und da wir, die den Fußball von einer etwas anderen Seite kennen“, beschreibt Kiels Kapitän Rafael Czichos die David-gegen-goliath-situation. Dennoch glaubt der Underdog an die Chance, als erster Klub aus Schleswig-holstein in die Bundesliga einzuziehen. „Wir wollen etwas Historisches schaffen“, sagt Kiels Trainer Markus Anfang. Top-torschütze Marvin Ducksch und Co. sind heiß und wollen für richtig Alarm sorgen. (fs)