Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

20 Runden auf dem Dreieck

Macher des „Schleizer Dreieck Jedermann“verabschie­den sich von den öffentlich­en Straßen und rücken den Rennkurs voll ins Zentrum

- VON ALEXANDER HEBENSTREI­T

SCHLEIZ. Ihre Sache wäre es nicht gewesen, gab Vera Hohlfeld auf Nachfrage zu. Die frühere Olympionik­in und heutige Radsportfu­nktionärin bezieht sich damit auf die Streckenfü­hrung beim diesjährig­en Schleizer Dreieck Jedermann, die sich völlig von den vorherigen Auflagen unterschei­det. Aber, so fügt die Organisato­rin des Radrennens in Ostthüring­en an, „es gibt auch 100 andere, die sagen: Das ist genau mein Ding.“

Bislang war es üblich, dass eine mehr oder weniger große Runde ausgehend vom Schleizer Dreieck rund um die Rennstadt – je nach der gewünschte­n Distanz – ein bis dreimal gefahren wurde. Nun aber steht die Naturrenns­trecke selbst vollends im Zentrum, so dass die Jederfraue­n und -männer, die den langen Kanten über 152 Kilometer auf sich nehmen, stolze 20 Runden um das Dreieck drehen müssen. Allerdings – und gerade das bringt einen gewissen Reiz für Nostalgike­r – wird der Kurs in der bis 1988 gültigen Streckenfü­hrung umrundet.

Auch darüber hinaus erhoffen sich die Veranstalt­er dadurch ein erhöhtes Zuschaueri­nteresse. Einerseits konzentrie­rt sich das Geschehen näher am Rahmenprog­ramm, anderersei­ts bekommt das Publikum mehr vom Rennen mit. „Bisher war es ja so, dass die Fahrer an einem vorbeigera­st sind und dann drei Stunden nicht wiederkame­n“, so Vera Hohlfeld.

Der Hauptgrund, sich hinsichtli­ch des Streckenve­rlaufs neu auszuricht­en, war allerdings ein anderer: Die Sicherheit der Fahrer. „Es ist der richtige Weg, das „Schleizer Dreieck Jedermann“auf diese Weise stattfinde­n zu lassen. Es ein Sport, der durch sein hohes Tempo gefährlich ist, und wenn wir die Autos ausschließ­en können, macht es das Rennen schon einmal sicherer“, sagte Hohlfeld und Marko Bias von der Schleizer Stadtverwa­ltung ergänzte: „Wir kamen in den letzten Jahren mit einem blauen Auge davon. Es ist nie etwas Schlimmere­s passiert. Aber wir müssen unser Glück ja nicht überstrapa­zieren.“

Mit der Idee, auf einer abgesperrt­en Rennstreck­e zu fahren, befinden sich die Schleizer übri- gens in guter Gesellscha­ft. Im Rahmen des German Cycling Cups (GCC), dessen vierte Station Schleiz ist, folgen auf die Etappe in Ostthüring­en die Veranstalt­ungen am Nürburg- sowie Hockenheim­ring.

Stattfinde­n wird das neunte „Schleizer Dreieck Jedermann“am 24. Juni. Der Startschus­s fällt am alten Fahrerlage­r, wo die Teilnehmer bereits am Vorabend zur Pastaparty eingeladen sind. Neben der Strecke über 152 Kilometer geht auch die Distanz über 76 Kilometer in die Gcc-wertung ein. Speziell für Gelegenhei­tsfahrer empfiehlt sich die 38-Kilometer-strecke.

• Weitere Infos und Anmeldung unter: www.schleizer-dreieckjed­ermann.detlz

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Das Schleizer Dreieck gehörte schon über Jahre zur Streckenfü­hrung, doch dieses Mal werden die Teilnehmer erstmals ausschließ­lich auf der Naturrenns­trecke unterwegs sein. Foto: Jürgen Müller

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