Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
20 Runden auf dem Dreieck
Macher des „Schleizer Dreieck Jedermann“verabschieden sich von den öffentlichen Straßen und rücken den Rennkurs voll ins Zentrum
SCHLEIZ. Ihre Sache wäre es nicht gewesen, gab Vera Hohlfeld auf Nachfrage zu. Die frühere Olympionikin und heutige Radsportfunktionärin bezieht sich damit auf die Streckenführung beim diesjährigen Schleizer Dreieck Jedermann, die sich völlig von den vorherigen Auflagen unterscheidet. Aber, so fügt die Organisatorin des Radrennens in Ostthüringen an, „es gibt auch 100 andere, die sagen: Das ist genau mein Ding.“
Bislang war es üblich, dass eine mehr oder weniger große Runde ausgehend vom Schleizer Dreieck rund um die Rennstadt – je nach der gewünschten Distanz – ein bis dreimal gefahren wurde. Nun aber steht die Naturrennstrecke selbst vollends im Zentrum, so dass die Jederfrauen und -männer, die den langen Kanten über 152 Kilometer auf sich nehmen, stolze 20 Runden um das Dreieck drehen müssen. Allerdings – und gerade das bringt einen gewissen Reiz für Nostalgiker – wird der Kurs in der bis 1988 gültigen Streckenführung umrundet.
Auch darüber hinaus erhoffen sich die Veranstalter dadurch ein erhöhtes Zuschauerinteresse. Einerseits konzentriert sich das Geschehen näher am Rahmenprogramm, andererseits bekommt das Publikum mehr vom Rennen mit. „Bisher war es ja so, dass die Fahrer an einem vorbeigerast sind und dann drei Stunden nicht wiederkamen“, so Vera Hohlfeld.
Der Hauptgrund, sich hinsichtlich des Streckenverlaufs neu auszurichten, war allerdings ein anderer: Die Sicherheit der Fahrer. „Es ist der richtige Weg, das „Schleizer Dreieck Jedermann“auf diese Weise stattfinden zu lassen. Es ein Sport, der durch sein hohes Tempo gefährlich ist, und wenn wir die Autos ausschließen können, macht es das Rennen schon einmal sicherer“, sagte Hohlfeld und Marko Bias von der Schleizer Stadtverwaltung ergänzte: „Wir kamen in den letzten Jahren mit einem blauen Auge davon. Es ist nie etwas Schlimmeres passiert. Aber wir müssen unser Glück ja nicht überstrapazieren.“
Mit der Idee, auf einer abgesperrten Rennstrecke zu fahren, befinden sich die Schleizer übri- gens in guter Gesellschaft. Im Rahmen des German Cycling Cups (GCC), dessen vierte Station Schleiz ist, folgen auf die Etappe in Ostthüringen die Veranstaltungen am Nürburg- sowie Hockenheimring.
Stattfinden wird das neunte „Schleizer Dreieck Jedermann“am 24. Juni. Der Startschuss fällt am alten Fahrerlager, wo die Teilnehmer bereits am Vorabend zur Pastaparty eingeladen sind. Neben der Strecke über 152 Kilometer geht auch die Distanz über 76 Kilometer in die Gcc-wertung ein. Speziell für Gelegenheitsfahrer empfiehlt sich die 38-Kilometer-strecke.
• Weitere Infos und Anmeldung unter: www.schleizer-dreieckjedermann.detlz