Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Hohe Sicherheitsauflagen für Flugtage in Alkersleben
Experten stellen Thüringer Behörden nach Absturz ein schlechtes Zeugnis aus
ALKERSLEBEN. Wenn zu den „Wings & Motors Classic Days“auf dem Flugplatz Alkersleben vom 1. bis 3. Juni zwischen 20 und 30 Luftoldtimer anrollen, werden sie das unter verschärften Sicherheitsauflagen tun. Auslöser ist die Tragödie vom 28. April 2012, als während der damaligen Flugtage ein Flugzeug in einem Feuerball auf der Segelflugwiese neben der Piste zerschellte. Der 49-jährige Pilot war sofort tot.
Erst am vorigen Wochenende wurde das Gutachten der Bundesanstalt für Flugunfalluntersuchung (BFU) bekannt. Die Erkenntnisse der Experten, im Februar des Vorjahres veröffentlicht, fallen verheerend für die Thüringer Behörden aus, aber auch für die Verantwortlichen der Kunstflugstaffel, welcher der abgestürzte Pilot angehört hatte.
Obwohl dem getöteten Piloten die Fähigkeiten dafür fehlten, hatten die Kunstflugstaffel und er die Genehmigung, Figuren in einer Höhe zwischen 150 und 200 Metern zu fliegen. Gesetzlich erlaubt waren 450 Meter.
Der damalige Teamchef der Staffel habe den ungenügenden Trainingszustand des Piloten nicht erkannt, schreiben die Experten weiter. Zudem soll die Ausbildung des Piloten für den Kunstflug nicht der Mindestanforderung entsprochen haben. Seine Prüfung wurde offenbar von seinem Fluglehrer aus Rudolstadt abgenommen. Was aus Sicht der Experten ebenfalls ein Unding ist. (km)