Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Schüler kochen sich für Wettbewerb warm
Das Team der „Leinefelder Lämmerschwänze“von der Regelschule „Konrad Hentrich“üben unter Profiaugen ihr Menü für den Schülerkochpokal
LEINEFELDE. In zwei Wochen muss alles klappen, da darf nichts anbrennen, nichts überkochen und erst recht nichts daneben gehen. Dann tritt das Team der „Leinefelder Lämmerschwänze“der Regelschule „Konrad Hentrich“aus Leinefelde gegen sieben andere Mannschaften aus Thüringen beim Schülerkochpokal an. Einem Wettbewerb für Mädchen und Jungen der Klassenstufe 5 bis 12, der die Auseinandersetzung mit gesunder, vollwertiger und klimafreundlicher Ernährung in den Fokus stellt.
Zum Leinefelder Team gehören die Achtklässler Annika Hunold (Vorspeise), Jonathan Gunkel (Hauptgang), Angelina Nolte (Dessert) und Oliver Splett (Tischdekoration/service). Die vier Jungköche übten in dieser Woche unter den Augen Mike Oertels. Er ist Chefkoch in der Cafeteria des Regierungsviertels in Erfurt und kann auf 34 Jahre Kocherfahrung zurückblicken. Sein Appell an das Team: „Konzentriert euch!“
Diesen Rat nahmen sich die vier beim Probekochen in der Küche der Berufsschule zu Herzen. So schnippelte Annika Hunold zum Beispiel gewissenhaft das Gemüse für ihre Vorspeise, einem Dreiklang aus gebratenem Feta an gemischtem Salat. Gemeinsam mit ihrer Mutter koche sie auch zu Hause sehr gern.
Für die Hauptspeise, einem Möhren-kartoffel-„untereinander“mit Hackbällchenspießen, gehörte für Jonathan Gunkel auch das Schälen von Kartoffeln dazu. Angelina Nolte machte sich gleich nach dem Startschuss an ihren Brownie-teig, den sie zusammen mit roter Grütze und einer Mascarponecreme in einem Weinglas anrichtete. „Ich backe lieber, als dass ich koche“, sagte die Achtklässlerin. Beim Backen gilt es aber, mehr als beim Kochen, genau auf das Rezept zu achten. Das hatte Teambetreuerin und stellvertretende Schulleiterin Anja Hölscher natürlich parat.
Kaum gab es einen Gemüseabfall, war Oliver Splett zur Stelle. Denn er ist nicht nur für die Tischdekoration verantwortlich, sondern auch für das Aufräumen zuständig. Nachdem er also Teller, Gläser und Besteck, bewaffnet mit einem Lineal, akkurat auf dem Tisch drapiert hatte, half er, wo er konnte.
Den Schülerkochpokal gibt es mittlerweile nur noch in Thüringen. Vorher war es ein bundesweiter Wettbewerb, aber die Sponsoren blieben aus, sagte Mike Oertel, der nun schon zum siebten Mal dabei ist. Umso dankbarer sei er, dass die Marketinginitiative der Thüringer Stadtwerke und Energieversorger den Wettbewerb unterstützt. Teampartner der Konrad-hentrich-schule ist die Stadtwerke Leinefelde-worbis Gmbh. Mit persönlichem Engagement begleitet der Energieversorger sein Paten-team durch den Wettbewerb und rüstet die Schülerköche mit Kochbekleidung aus. Evelyn Rudolph, Geschäftsführerin der Stadtwerke Leinefeldeworbis, freut sich gemeinsam mit dem Team der Konrad-hentrich-schule, erstmalig beim Schülerkochpokal dabei zu sein.
Passend zum Motto „Thüringen quer Beet – Tierisches Eierlei in buntem Gewand“heißt das Menü der Lämmerschwänze „Buntes im Eichsfeld“. Denn die Aufgabe des Wettbewerbs ist die vorwiegende Verwertung von regionalen und saisonalen Produkten. Bewusst sollen sich die Teilnehmer mit ihrer Heimatregion, der Herkunft und Herstellung von heimischen Produkten sowie deren Verarbeitung beschäftigen.
Mike Oertel schaute den Jungköchen dabei über die Schulter und gab wichtige Tipps. Als Juror wird er beim großen Finale am 31. Mai in der berufsbildenden Schule „Ernst-benary-schule“in Erfurt nicht tätig sein. Aber er kennt die Regeln gut und kann fachkundig einschätzen und eine Orientierung zum aktuellen Leistungsstand des Teams bieten. „Kochen ist auch manchmal Glückssache“, sagte er. „Tagesabhängig kann auch mal etwas schief gehen, aber die vier sind gut gerüstet.“