Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Rustenfelde feiert 700-jähriges Bestehen
Mit einer Festwoche im August begeht das Eichsfelddorf das stolze Jubiläum. Das bunte Programm hat für Jung und Alt etwas zu bieten
RUSTENFELDE. Wie viele Eichsfeldorte in diesem Jahr, so feiert auch Rustenfelde die Ersterwähnung des Ortes vor 700 Jahren. Vom 17. bis 26. August werden die Rustenfelder ihr Dorfjubiläum begehen.
Dazu hatten sich Ende des vergangenen Jahres die Vereine und der Gemeinderat, gemeinsam mit den Einwohnern von Rustenfelde entschlossen und seitdem laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Das ausgearbeitete Festprogramm hält für Jung und Alt etwas bereit.
So wird die Festwoche am 17. August mit der Einweihung einer Gedenktafel eröffnet, die an die Hochwasserkatastrophe vor drei Jahren erinnern soll. Vom 18. bis 19. August sind die Feierlichkeiten in das jährliche Angerfest einbezogen. Und so steigt auf dem Anger am 18. August eine große Open-air-feier mit der Partyband „Exite“. Am darauffolgenden Sonntag, 19. August, beginnen die Festlichkeiten am Vormittag mit einem Festhochamt auf dem Anger, anschließend geht es zum Frühschoppen mit den Luttertaler Musikanten. Für Essen und Trinken ist dabei bestens gesorgt.
Für die Senioren ist am 22. August auf dem Gemeindesaal ein eigenes Programm angedacht. Der 23. August steht im Zeichen der sportlichen Betätigung. Die Rustenfelder laden zu einem Spiel- und Kindersportfest auf dem Sportplatz ein. Dort gebe es einiges zu erleben und zu sehen, verspricht Ortschronistin Maria Rösler. Für alle, die sich für die historischen Ereignisse in Rustenfelde interessieren, findet am Freitag, 24. August, ein Chronikabend statt. Danach wird die Band „Amplitude“die Gäste musikalisch durch den Abend begleiten. Am nächsten Tag gibt es dann eine Open-air-rocknacht auf dem Anger, mit „Coldflame“. Am 26. August wird ein Festumzug organisiert, der mit vielen Bildern die Geschichte von Rustenfelde und die Verbindungen zu den Nachbardörfern bildhaft darstellen wird. „Rustenfelde ist schon mal einen Besuch wert“, sagt Maria Rösler. „Herauszuheben ist unsere Kirche, mit ihrem wunderschönen barocken Altar und das Gebäude des Kindergartens ‚Zur heiligen Dreifaltigkeit‘.“Beides, so die Ortschronistin, wurde von den Brüdern Osburg vor zirka 250 Jahren gestiftet. Sie hatten in Wien studiert und besaßen dort wichtige Ämter. Ihre Herzen ruhen in Rustenfelde. Weiterhin sei ein alter Grabstein erwähnenswert, der sich an der hinteren Seite der Kirchen befindet. Er wurde bei den Restaurierungsarbeiten der Kirche gefunden. Es ist die Grabplatte eines Amtsmannes vom Rusteberg, der von 1687 bis zu seinem Tode, 1707, dieses Amt inne hatte. Die Wichtigkeit der örtlichen Vereine für das Gemeindeleben, hebt Maria Rösler auch noch einmal hervor. „Alle haben eine sehr lange Tradition.“Der älteste belegte Verein sei die Feuerwehr, die 1860/1861 als Pflichtfeuerwehr gegründet wurde. Diese wurde 1900 zur freiwilligen Feuerwehr und daraus entwickelte sich der Feuerwehrverein. „Der Burschenverein entstand mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem im Jahr 1871 gegründeten Kriegerverein“, so Maria Rösler. Der Burschenverein Rustenfelde ist tradtionell von jeher für die Kirmes und den Fasching zuständig. Er organisiert aber auch andere Veranstaltungen in Rustenfelde, so unter anderem das Anger- und das Oktoberfest. „Ein weiterer wichtiger Verein ist der TSV Rustenfelde.“Er entstand in direkter Nachfolge aus dem Turnverein Rustenfelde. Im kommenden Jahr kann er auf 110 Jahre Vereinstätigkeit zurück blicken. Der Sportverein organisiert einmal im Jahr ein Sportfest, welches auch zu den Höhepunkten im Dorfleben gehört, so Maria Rösler. Sie freue sich auf alle, die das Jubiläum mit den Rustenfeldern feiern.