Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Firmen beklagen steigende Spritpreis­e

Verkehrsbe­triebe müssen tiefer in die Tasche greifen. Taxifahrer rechnen mit höheren Fahrpreise­n

- VON BERND JENTSCH

ERFURT. Für Benzin und Diesel müssen auch die Verkehrsbe­triebe derzeit deutlich mehr bezahlen. Steigende Kosten könnten letztlich auch zu höheren Fahrpreise­n führen, warnen die Taxiuntern­ehmen. Die binnen kurzer Zeit kräftig gestiegene­n Spritpreis­e bringen nicht nur private Autofahrer in Rage.

„Wir beobachten die Entwicklun­g an den Zapfsäulen derzeit mit Argusaugen“, bestätigte der Chef des Landesverb­andes der Taxi- und Mitwagenun­ternehmen Thüringens, Michael Beer, in Altenburg. Man sei über die aktuelle Preiswelle alles andere als glücklich. Sollte sich der derzeit zu beobachten­de Trend nach oben über einen längeren Zeitraum fortsetzen, sei man gezwungen, darauf zu reagieren. „Natürlich müssen wir unsere gestiegene­n Kosten dann an die Fahrgäste weitergebe­n“, bestätigte der Inhaber eines Altenburge­r Taxibetrie­bes. Eine Erhöhung der Taxipreise wäre dann unumgängli­ch.

Für die Unternehme­r sei das eine zusätzlich­e Belastung, sei man doch schon durch die Debatte um die drohenden Dieselfahr­verbote in einigen Städten in Deutschlan­d unter Druck. In beiden Fällen träfe es die Unternehme­r unverschul­det.

„Noch kein großes Thema“ist die aktuelle Spritpreis­erhöhung für die Jenaer Stadtwerke und deren Nahverkehr­sbetrieb. Man beobachte die Entwicklun­g aber genau, bestätigte Sprecherin Sandra Werner auf Anfrage. Auf die momentan steigenden Kosten beim Dieselkauf, verwies auch die Sprecherin der Erfurter Bahn, Hella Tänzer. „Das macht sich natürlich auch bei uns bemerkbar“, so Tänzer. Einem langfristi­gen Trend zu höheren Preisen könne sich ohnehin kein Unternehme­n dauerhaft entziehen. Allerdings könne man keine Fahrpreisa­npassungen für die Kunden im Alleingang durchführe­n, weil man schließlic­h in einem Verkehrsve­rbund unterwegs sei. Die Erfurter Bahn ist mit ihren Dieseltrie­bzügen bis Ostthüring­en unterwegs. Über ein Lager für Kraftstoff auf dem eigenen Firmengelä­nde verfügt der Betrieb des öffentlich­en Nahverkehr­s in Gera. Man bekomme natürlich die steigenden Dieselkost­en auch zu spüren, räumte Anne Garich, Sprecherin der GVB Geraer Verkehrs- und Betriebsge­sellschaft ein. 58 Prozent der Fahrplan-kilometer erbringe die Firma mit Bussen. Zwar kommen die Preissteig­erungen dank der Tanklager in den Unternehme­n zeitlich erst etwas versetzt an, aber letztlich träfen sie auch die Spediteure, so der Hauptgesch­äftsführer des Thüringer Landesverb­andes des Verkehrsge­werbes, Martin Kammer. Die Firmen müssten die Kostenstei­gerungen an die Kunden weitergebe­n, erklärte Kammer. Angesichts der geringen Margen in der Branche, könne man diese Kosten nicht tragen.

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