Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
WHO warnt: Erhöhtes Ebola-risiko
Bis zu 45 mögliche Infektionen, ein Toter
GOMA/GENF. Nach dem Auftauchen eines Ebola-falls in der kongolesischen Millionenstadt Mbandaka hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihre Risiko-einschätzung verschärft. Weil die Stadt durch einen Fluss, Straßen und den Flughafen mit anderen Bevölkerungszentren vernetzt sei, habe sich das Risiko der Ausbreitung erhöht, berichtete die WHO am Freitag in Genf. Inzwischen sind die gefährlichen Viren laut Gesundheitsministerium im Kongo bei 14 Menschen bestätigt worden, darunter bei einem Toten.
Die WHO betrachtet das Risiko für den Kongo selbst inzwischen als sehr hoch und für die Region als hoch. „Das globale Risiko (einer Ausbreitung) ist im Moment niedrig“, betonte sie jedoch. Die WHO sehe bislang keine Notwendigkeit für Reiseoder Handelsbeschränkungen.
Die WHO hatte am Freitag einen Notfall-ausschuss einberufen, der darüber beriet, ob sie einen internationalen Gesundheitsnotstand ausrufen soll. Damit soll vor allem die Dringlichkeit der Lage vor Ort deutlich gemacht werden. Am Nachmittag teilte die WHO jedoch mit, dass der Gesundheitsnotstand zunächst nicht ausgerufen werde.
Bis Freitag gingen die Behörden im Kongo von 45 möglichen Ebola-fällen aus. Neben den 14 nachgewiesenen hielten die Experten in 21 Fällen die Infektion für wahrscheinlich, in zehn weiteren für möglich. (dpa)