Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

... die Luftpumpe

-

Tausendmal gesehen, tausendmal benutzt – viele Dinge im Haushalt erscheinen uns ganz selbstvers­tändlich. Doch es lohnt sich, sie genauer zu betrachten.

Zu Recht zählt sie zur Standardau­srüstung von Radlern. Denn selbst das beste Flickset nutzt wenig, wenn man einen platten Fahrradrei­fen wieder mit Luft befüllen muss. Dazu ist eine Luftpumpe nötig, die vom Prinzip her ähnlich funktionie­rt wie eine Spritze: Ein Kolben presst die Luft in einem Zylinder zusammen und jagt sie durch ein Ventil dorthin, wo sie hin soll, etwa in einen Fahrradsch­lauch. Wird der Kolben zurückgezo­gen, strömt Luft in den frei werdenden Kolbenraum nach. Ein Ventil am Ende des Kolbens verhindert, dass die Luft aus dem Fahrradsch­lauch wieder zurück in die Pumpe entweicht.

Die Erfindung der Luftpumpe geht auf Otto von Guericke zurück. Der Magdeburge­r Physiker wurde Mitte des 17. Jahrhunder­ts mit seinen Experiment­en zur Kraft des Luftdrucks berühmt. Er war es, der im Jahr 1649 die Kolbenluft­pumpe erfand und damit den Grundstein zur Vakuumund Kompressio­nstechnik legte. Im Alltag von Verbrauche­rn erlangte die Luftpumpe Ende des 19. Jahrhunder­ts Bedeutung, als die ersten mit Luft befüllten Gummireife­n für Fahrräder die bis dahin üblichen Holzreifen ablösten. Heute füllt die Kolbenpump­e – mit entspreche­nden Ventilen ausgestatt­et – nicht nur Fahrradrei­fen mit Luft und Leben, sondern auch aufblasbar­e Gummitiere, Gymnastikb­älle oder Luftmatrat­zen. Wer Letzteres einmal selbst versucht hat, weiß, was das für ein Kraftakt ist. (us)

 ??  ?? FOTO: ARTLENSFOT­O
FOTO: ARTLENSFOT­O

Newspapers in German

Newspapers from Germany