Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Gut geschützt in die Sonne
Dass Sonnenmilch und Co. in der heißen Jahreszeit zur Grundausstattung gehören, daran besteht kein Zweifel. Doch wie funktioniert die Strahlenabwehr eigentlich? Und welches der vielen Produkte passt zu wem?
Aufmachen, auftragen, vertrauen – Sonnenschutzmittel machen die Stunden im Freien zum sorglosen Vergnügen. Möglich ist das durch verschiedene Filtersubstanzen. Einige wirken chemisch, indem sie Uv-strahlung aufnehmen und in andere Energieformen wie Wärme umwandeln. So können die Strahlen der Haut weniger gefährlich werden. Allerdings stehen manche dieser chemischen Filter wie Octocrylene und Ethylhexylmethoxycinnamate im Verdacht, hormonell zu wirken oder Allergien auszulösen.
Wer darauf verzichten will, greift zu rein mineralischen Produkten, die es oft bei Naturkosmetikherstellern gibt. Als Filter werden Titandioxid und Zinkoxid eingesetzt, sie reflektieren die Sonnenstrahlung, so dass sie gar nicht erst in die Haut eindringt. Jedoch enthalten mineralische Sonnenschutzmittel oft Nanopartikel, damit sie sich leichter auftragen lassen. Bislang ist nicht ausreichend erforscht, ob sich diese Teilchen im Körper anreichern können. Auf der Verpackung sind Inhaltsstoffe in Nanogröße am Zusatz (nano) zu erkennen. Neben der Entscheidung zwischen chemischem und mineralischem Schutz tauchen bei der Wahl des richtigen Mittels noch weitere Fragen auf:
Creme, Lotion, Spray, Stift oder Öl?
Im Vergleich der Stiftung Warentest im vergangenen Jahr konnten sowohl Sprays als auch Lotionen überzeugen. Auch Sprays sollten großzügig verrieben und nach kurzem Einziehen ein zweites Mal aufgetragen werden. Wer zu Hautunreinheiten oder allergischen Reaktionen neigt, sollte auf Öle oder sehr fetthaltige Cremes verzichten. Es gibt auch gänzlich fettfreie Sonnengele. Stifte sind eher für kleinere Hautbereiche geeignet.
Wie viel ist genug?
Um den angegebenen Lichtschutzfaktor zu erreichen, braucht ein Erwachsener drei bis vier Esslöffel voll Sonnencreme für den ganzen Körper. Etwa alle zwei Stunden sowie nach dem Baden oder starkem Schwitzen sollte nachgecremt werden – auch mit wasserfesten Produkten! Denn diese Auslobung bedeutet, dass nach zweimal 20 Minuten Baden noch die Hälfte des ursprünglichen Schutzes besteht.
Bietet ein höherer Lichtschutzfaktor mehr Sicherheit?
Grundsätzlich ja, doch kein Produkt schützt 100-prozentig vor Strahlung und auch häufiges Nachcremen verlängert die Schutzzeit nicht. Das vermeintliche Sicherheitsgefühl mit Lichtschutzfaktor 50+ sollte also nicht zu übermäßigem Sonnenbaden verleiten.
Kann ich Reste aus dem Vorjahr noch verwenden?
Bei unveränderter Konsistenz und Farbe sind die Produkte noch anwendbar. Mittel, die sich in ihre Bestandteile zersetzt haben, ungewöhnlich riechen oder deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, sollten dagegen entsorgt werden. Übrigens: Bei ausreichender Anwendung genügt eine herkömmliche Packung mit 200ml für rund fünfmal Eincremen.