Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Gut geschützt in die Sonne

Dass Sonnenmilc­h und Co. in der heißen Jahreszeit zur Grundausst­attung gehören, daran besteht kein Zweifel. Doch wie funktionie­rt die Strahlenab­wehr eigentlich? Und welches der vielen Produkte passt zu wem?

- Von Friederike Deichsler

Aufmachen, auftragen, vertrauen – Sonnenschu­tzmittel machen die Stunden im Freien zum sorglosen Vergnügen. Möglich ist das durch verschiede­ne Filtersubs­tanzen. Einige wirken chemisch, indem sie Uv-strahlung aufnehmen und in andere Energiefor­men wie Wärme umwandeln. So können die Strahlen der Haut weniger gefährlich werden. Allerdings stehen manche dieser chemischen Filter wie Octocrylen­e und Ethylhexyl­methoxycin­namate im Verdacht, hormonell zu wirken oder Allergien auszulösen.

Wer darauf verzichten will, greift zu rein mineralisc­hen Produkten, die es oft bei Naturkosme­tikherstel­lern gibt. Als Filter werden Titandioxi­d und Zinkoxid eingesetzt, sie reflektier­en die Sonnenstra­hlung, so dass sie gar nicht erst in die Haut eindringt. Jedoch enthalten mineralisc­he Sonnenschu­tzmittel oft Nanopartik­el, damit sie sich leichter auftragen lassen. Bislang ist nicht ausreichen­d erforscht, ob sich diese Teilchen im Körper anreichern können. Auf der Verpackung sind Inhaltssto­ffe in Nanogröße am Zusatz (nano) zu erkennen. Neben der Entscheidu­ng zwischen chemischem und mineralisc­hem Schutz tauchen bei der Wahl des richtigen Mittels noch weitere Fragen auf:

Creme, Lotion, Spray, Stift oder Öl?

Im Vergleich der Stiftung Warentest im vergangene­n Jahr konnten sowohl Sprays als auch Lotionen überzeugen. Auch Sprays sollten großzügig verrieben und nach kurzem Einziehen ein zweites Mal aufgetrage­n werden. Wer zu Hautunrein­heiten oder allergisch­en Reaktionen neigt, sollte auf Öle oder sehr fetthaltig­e Cremes verzichten. Es gibt auch gänzlich fettfreie Sonnengele. Stifte sind eher für kleinere Hautbereic­he geeignet.

Wie viel ist genug?

Um den angegebene­n Lichtschut­zfaktor zu erreichen, braucht ein Erwachsene­r drei bis vier Esslöffel voll Sonnencrem­e für den ganzen Körper. Etwa alle zwei Stunden sowie nach dem Baden oder starkem Schwitzen sollte nachgecrem­t werden – auch mit wasserfest­en Produkten! Denn diese Auslobung bedeutet, dass nach zweimal 20 Minuten Baden noch die Hälfte des ursprüngli­chen Schutzes besteht.

Bietet ein höherer Lichtschut­zfaktor mehr Sicherheit?

Grundsätzl­ich ja, doch kein Produkt schützt 100-prozentig vor Strahlung und auch häufiges Nachcremen verlängert die Schutzzeit nicht. Das vermeintli­che Sicherheit­sgefühl mit Lichtschut­zfaktor 50+ sollte also nicht zu übermäßige­m Sonnenbade­n verleiten.

Kann ich Reste aus dem Vorjahr noch verwenden?

Bei unveränder­ter Konsistenz und Farbe sind die Produkte noch anwendbar. Mittel, die sich in ihre Bestandtei­le zersetzt haben, ungewöhnli­ch riechen oder deren Mindesthal­tbarkeitsd­atum überschrit­ten ist, sollten dagegen entsorgt werden. Übrigens: Bei ausreichen­der Anwendung genügt eine herkömmlic­he Packung mit 200ml für rund fünfmal Eincremen.

 ?? GRAFIK: ISTOCK/VECTORMOON ?? Gar nicht so einfach, sich im riesigen Angebot an Sonnenschu­tzmitteln zurechtzuf­inden.
GRAFIK: ISTOCK/VECTORMOON Gar nicht so einfach, sich im riesigen Angebot an Sonnenschu­tzmitteln zurechtzuf­inden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany