Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Interesse an der Cebit sinkt
Thüringischsächsisches Projektteam zeigt Forschung zu Efahrzeugen in der Logistik – Elf Thüringer Aussteller dabei
HANNOVER. Auf der am Montag mit einem Konferenztag startenden Messe „Cebit“in Hannover, der weltweit größten Leistungsschau für Informationstechnik, sind auch Thüringer Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen vertreten. Ihre Zahl lässt allerdings seit Jahren nach. Auch das neue Messekonzept und der veränderte Zeitpunkt der Cebit – sie wanderte von Anfang März in den vergangenen Jahren zu Mitte Juni in diesem Jahr – konnten das Problem offenbar nicht beheben.
Die größeren Thüringer Software-hersteller wie Intershop Communications sind hier schon seit Jahren nicht mehr vertreten und konzentrieren sich lieber auf Spezialmessen – in ihrem Fall für den Bereich ECommerce. Ein Blick ins Ausstellerverzeichnis ergibt, dass aus Thüringen elf Aussteller vertreten sind, darunter sind zwei Universitäten und ein Fraunhofer-institut, bleiben noch acht Unternehmen. Fast 40 Aussteller waren es noch im Jahr 2013 gewesen. 3000 Aussteller aus aller Welt kommen insgesamt – auch ihre Zahl war schon einmal mehr als doppelt so hoch. Microsoft gehört zu den ganz großen, die nicht mehr dabei sind.
Doch es gibt auch einige Konstanten: Pdv-systeme aus Erfurt – hier wird an der elektronischen Akte für die öffentliche Verwaltung gearbeitet – ist seit Jahren dabei und kommt auch in diesem Jahr: „Wir glauben, dass unsere Kunden aus dem öffentlichen Bereich auch in diesem Jahr zahlreich dabei sein werden“, sagt Pdv-sprecher Volker Kadow. Etwa 30 Gespräche mit derartigen Vertretern seien bereits fest vereinbart. Wer derzeit Ausschreibungen mit der elektronischen Akte plane, sei in der entsprechenden Messehalle mit großer Wahrscheinlichkeit vertreten. „Außerdem sind wir selbst gespannt und wollen ein bisschen über den Tellerrand blicken, was sich im It-bereich tut.“
Schafft die Cebit den Sprung weg vom etwas angestaubten Image hin in die Moderne? Diese Frage stellt man sich auch bei PDV. Damit sind die Erfurter einer der größten Aussteller aus dem Freistaat. Auch einige kleinere und junge Unternehmen wagen den Sprung nach Hannover, wo dieses Mal ein Schwerpunkt auch auf Kongressen und Vorträgen liegen soll. Juston aus Jena etwa, ein junges Unternehmen, das für seine Kunden über eine Software Rechnungen für deren Dienstleistungen automatisch erstellen lässt – oder Visual Selling, die mithilfe von Grafiken und Illustrationen Verständnis und letztlich Verkäufe von Produkten fördern sollen.
Daneben können die Messebesucher bis zum 15. Juni in der Halle 27 am Stand G78, unter dem Motto „Forschung für die Zukunft“eine gemeinsame Präsentation von Forschern aus Sachsen, Sachsen-anhalt und Thüringen sehen.
Dort stellen unter anderem die Partner des Projektes „Smart Distribution Logistik“ihren Entwicklungsstand vor. Das Konsortium von Unternehmen und Hochschulen aus Sachsen und Thüringen verfolgt das Ziel, den Einsatz von Elektrofahrzeugen mit einer Softwarelösung zu unterstützen und diesen hinsichtlich der vorhandenen Betriebskostenvorteile wirtschaftlich zu gestalten. Dazu entwickelt das Vorhaben Lösungen für die Optimierung auf den unterschiedlichen Stufen der logistischen Planung: für einzelne Touren, für den Zuschnitt der Zustellgebiete und die Gestaltung der Logistikkonzepte.
Erfahrungen mit dem Einsatz von E-fahrzeugen in der Logistik hätten gezeigt, dass ein wirtschaftlicher Fahrzeugeinsatz mit geschickter Planung, Optimierung und neuartigen Logistikkonzepten möglich ist – auf der Cebit sollen solche Erfahrungen ausgetauscht werden.
• Die Cebit beginnt am Montag, . Juni, in Hannover auf dem Messegelände. Eintrittskarten kosten ab Euro, eine Dauerkarte für alle Messetage kostet Euro.