Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Vorhaben stößt auf Skepsis

Zweifel am Nutzen des Baukinderg­elds

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BERLIN. Das geplante Baukinderg­eld stößt in Deutschlan­d auf Skepsis. Gut jeder Zweite bezweifelt laut einer Umfrage, dass der staatliche Zuschuss den Haus- oder Wohnungska­uf attraktive­r macht.

Mit Vorteilen rechnet dagegen nur gut jeder Dritte, wie aus einer repräsenta­tiven Befragung für den Zentralen Immobilien-ausschuss hervorgeht, die der Deutschen Presse-agentur vorliegt. Besonders in sehr dicht besiedelte­n Regionen glauben die Menschen demnach nicht daran, dass der Plan der Bundesregi­erung wirkt. Doch auch auf dem Land überwiegt die Zurückhalt­ung, ebenso bei Familien. Laut Koalitions­vertrag sollen sie für den Kauf oder Bau einer Wohnung oder eines Hauses 1200 Euro pro Kind und Jahr erhalten, und zwar über einen Zeitraum von zehn Jahren. Die Einkommens­grenze liegt bei 75 000 Euro zu versteuern­dem Einkommen plus 15000 Euro pro Kind. Die Leistung soll rückwirken­d zum 1. Januar 2018 bewilligt werden.

Der Immobilien-ausschuss verlangte, stattdesse­n die Grunderwer­bsteuer zu senken. „Das würde auch dem Mietwohnun­gsbau helfen“, meinte Verbandspr­äsident Andreas Mattner. Er verwies darauf, dass in den vergangene­n zehn Jahren 14 Bundesländ­er den Steuersatz erhöht haben, von 3,5 Prozent des Kaufpreise­s auf bis zu 6,5 Prozent. Käufer müssen die Steuer in der Regel mit Eigenkapit­al bestreiten. „Die Höhe des Baukinderg­elds reicht da bei weitem nicht aus, insbesonde­re nicht in den Großstädte­n“, sagte Mattner. (dpa)

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