Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Chefs zeigen Herz für Wm-fans
Viele Unternehmen wollen zur Weltmeisterschaft Fußballschauen während der Arbeitszeit tolerieren
STUTTGART. Von diesem Donnerstag an wird die Fußballweltmeisterschaft wieder Millionen Menschen in Deutschland in ihren Bann ziehen – und zum Teil von der Arbeit abhalten. In Russland werden viele Partien schon am Nachmittag unserer Zeit angepfiffen.
Einer aktuellen Studie der Universität Hohenheim zufolge gehen die Unternehmen mit dem Fußballinteresse ihrer Mitarbeiter aber gelassener um als noch im Jahr 2014: Rund 57 Prozent der Vorgesetzten haben nichts dagegen, wenn die Angestellten die WM bei der Arbeit im Radio verfolgen (2014: 48 Prozent), für 38 Prozent sind selbst Tv-übertragungen am Arbeitsplatz okay (2014: 34 Prozent). „Es gibt sogar Arbeitgeber, die das Wm-erlebnis am Arbeitsplatz fördern“, sagte der Co-leiter der Studie, Benjamin Zimmermann.
Wer sich die Spiele auch während der Arbeitszeit nicht entgehen lassen will, spricht das jedenfalls am besten mit seinem Vorgesetzten ab: Erst im Januar entschied das Arbeitsgericht Köln, dass Arbeitgeber ihre Angestellten auch wegen weniger Sekunden unerlaubten Fußballguckens abmahnen dürfen (Az.: 20 Ca 7940/16).
Jeder Vierte will laut der Studie aber gar keine Arbeitszeit für die Fußball-wm opfern. Den Chefs dürfte es recht sein – den Autoren der Studie zufolge drohen der deutschen Wirtschaft durch abgelenkte Arbeitnehmer während der WM Produktionsausfälle in Höhe von über 2,6 Milliarden Euro. (dpa)