Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Gegengipfel in China mit Putin und Xi
Betonte Harmonie bei Treffen
HONGKONG. Während sich die Regierungschefs der sieben mächtigsten Industrieländer (G7) bei ihrem Gipfel in Kanada fast zerlegten, ist das fast zeitgleich laufende Treffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) im ostchinesischen Qingdao am Wochenende harmonisch und ohne offenen Streit abgelaufen. Unter Applaus der anwesenden Staatsund Regierungschefs sprach sich Chinas Präsident und Chef der Kommunistischen Partei Xi Jinping für eine Welt der Kooperation und der Offenheit aus. Der chinesische Staatschef warnte vor „Protektionismus und Widerstand gegen die Globalisierung“. „Wir sollen eigennützige, kurzsichtige und intransparente Politik zurückweisen“, sagte Xi ohne Us-präsident Donald Trump explizit zu benennen.
Zur SOZ gehören China, Russland, Kasachstan, Turkmenistan, Kirgistans, Usbekistans sowie als Neumitglieder erstmals auch Pakistan und Indien. Neben Wladimir Putin und Indiens Premierminister Narendra Modi waren an dem insgesamt dreitägigen Treffen zudem Irans Präsident Hassan Rohani sowie die Führer Weißrusslands und Afghanistans anwesend. Der Iran bemüht sich ebenfalls um eine Vollmitgliedschaft.
Russlands Präsident Wladimir Putin zeigte sich offen für ein Treffen mit Us-präsident Donald Trump. „Sobald die USA bereit sind, kann dieses Treffen stattfinden“, sagte Putin. Seit Trumps Amtsantritt 2017 gab es noch kein bilaterales Treffen zwischen den beiden.