Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Luis Brandner auf dem Weg zur U 20-WM

Der Sprinter vom LAC Erfurt dominiert in Zeulenroda die Konkurrenz in seiner Altersklas­se und holt einen Doppelsieg

- VON JENS LOHSE

ZEULENRODA­TRIEBES. Der Ausflug nach Ostthüring­en hat sich für Luis Brandner gelohnt. Die Sprinthoff­nung vom Erfurter LAC gewann beim 19. Zeulenroda-meeting in der U 20 sowohl die 100 Meter als auch die 200 Meter.

Über 100 Meter konnte der 17-Jährige seine Vorlaufzei­t von 10,57 s nicht noch einmal verbessern, weil im Finale der Wind gedreht hatte Der Sieg vor dem Jenaer Malte Stangenber­g fiel zwar deutlich aus, die Stoppuhr zeigte hinter der Ziellinie wegen des Gegenwinds aber nur 10,64 s an. „Die Bedingunge­n waren schwierig. Auch der Start, der mir ohnehin nicht so liegt, klappt noch nicht so wie erhofft“, meinte der gebürtige Arnstädter selbstkrit­isch. Die Norm für die U 20-WM im finnischen Tampere vom 10. bis 15. Juli hatte der Elftklässl­er vom Erfurter Pierre-de-coubertin-sportgymna­sium aber schon vor zwei Wochen in Jena beim Sparkassen­meeting geknackt. „Der Lauf war damals richtig schnell“, so Brandner. Die erreichten 10,48 s bedeuten derzeit Platz zwei in der Dlv-jahresbest­enliste der U 20. Nur der Leipziger Marvin Schulte war beim gleichen Wettkampf noch drei Hundertste­lsekunden schneller.

Umso besser lief es dann über die 200 Meter in Zeulenroda. Trotz leichtem Gegenwind von 0,3 m/s auf der Zielgerade­n gewann Luis Brandner in 21,19 s deutlich vor dem Hallenser Jonas Herbst und unterbot damit auch hier die Wm-normzeit des Verbands, was bisher nur Daniel Regenfuß aus Langen (21,12 s) gelungen war. Über die halbe Stadionrun­de hatte der 17-Jährige im Vorjahr auch internatio­nal sein erstes Achtungsze­ichen gesetzt, als er bei der U 18-WM in Kenias Hauptstadt Nairobi vor 50 000 Zuschauern in 21,23 Sekunden mit tollem Endspurt hinter zwei Südafrikan­ern Bronze ersprintet hatte. In diesem Jahr hegt der einstige Hochspring­er keine Medaillena­mbitionen beim Jahreshöhe­punkt.

„Ich gehöre ja noch zum jungen Jahrgang. Da wäre es vermessen, sich darüber Gedanken zu machen. Was in der Staffel gehen könnte, wird man sehen. Erst einmal will ich aber wieder zur Weltmeiste­rschaft“, fordert der ehrgeizige Landeshaup­tstädter von sich selbst.

Die Zusammenar­beit mit dem derzeit verletzten Top-sprinter Julian Reus in der gemeinsame­n Trainingsg­ruppe ist für Luis Brandner Tag für Tag ein riesiges Geschenk. „Er ist für uns eine große Bereicheru­ng, gibt uns so viel mit auf dem Weg“, sagt er. Nominiert für die U 20WM in Tampere wird in zwei Wochen in Mannheim. Die Normen für die Weltmeiste­rschaft sind schon unterboten. Läuft Luis Brandner dann bei der Junioren-gala in Mannheim noch unter die ersten Zwei, dann steht der Teilnahme an den zweiten Welttitelk­ämpfen seiner noch jungen Laufbahn nichts mehr im Wege.

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Einen Schritt voraus: Luis Brandner (vorn) ist in Zeulenroda nicht zu stoppen. Foto: Sascha Fromm

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