Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Drei Probleme des Weltmeisters Aufgabe 3: Defensiv-arbeit:
Was der Bundestrainer vor dem Wmstart tun muss. Es hakt noch bei der Torausbeute, bei Boateng und in der Offensive
LEVERKUSEN. Donnerstag startet die Fußball-weltmeisterschaft in Russland mit dem Eröffnungsspiel des Gastgebers gegen Saudi-arabien (17 Uhr/ ARD). Wozu die Saudis in der Lage sind, erfuhren die Deutschen beim letzten Wm-test in Leverkusen: Beim 2:1 (2:0) tat sich der Weltmeister schwerer als erwartet. Drei Probleme tauchten auf.
Aufgabe 1: Die Torausbeute: Die Feldüberlegenheit zu Spielbeginn zahlte sich wie schon beim 1:2 gegen Österreich nicht in Toren aus. Bundestrainer Löw bemängelte die Laufwege in die Tiefe.
Aber: Im Wm-quartier in Watutinki bei Moskau bleiben ihm nur vier Trainingseinheiten für den Feinschliff vor dem Auftaktspiel gegen Mexiko am Sonntag (17 UHR/ZDF).
„Ich mache mir keine Sorgen“, so Löw. „Wenn es losgeht, werden wir da sein.“ Aufgabe 2: Jérome Boateng:
Im ersten Spiel seit der Muskelverletzung Mitte April im Champions-league-halbfinale durfte Jérome Boateng 45 Minuten lang ran. Gut spielte der Innenverteidiger nicht. „Er hat im Training schon wieder einen guten Eindruck gemacht“, sagte Löw. „Wir werden mit ihm arbeiten und haben ja auch noch im Turnier Zeit.“Erster Boateng-ersatz neben Mats Hummels wäre wie bei Bayern München Niklas Süle.
„Wir haben es nicht geschafft, den Ball zu sichern, dass wir in unserer Formation stehen, dass wir Konter besser abfangen“, sagte Hummels als ein Innenverteidiger, der das Aufbauspiel mitgestaltet. Immerhin: Die Mannschaft bekennt sich zu ihrer schwachen Leistung.
„Beim Turnier müssen wir uns straffen. Da können wir eine solche Leistung wie gegen Saudiarabien nicht bringen“, kritisierte der eingewechselte Stürmer Mario Gomez.
Angreifer Marco Reus von Borussia Dortmund setzt optimistisch auf eine deutsche Tugend: „Wir wissen, wir sind eine Turniermannschaft.“Er war zuletzt 2012 bei einem Turnier dabei.