Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Jenaer hoffen auf ausverkauftes Stadion
Zweimal binnen sieben Wochen trifft der FC Carl Zeiss Jena auf Zweitligist Union Berlin – zunächst im freundschaftlichen Vergleich, dann im Dfbpokal
DORTMUND/JENA. Die Jenaer Delegation um Geschäftsführer Chris Förster atmet im Deutschen Fußballmuseum gehörig auf, als endlich der FC Bayern München im Dfb-pokal seinen Gegner gefunden hat. Weil nur so der Wunsch aufgeht, in der ersten Runde nicht eine sportlich aussichtslose Aufgabe präsentiert zu bekommen.
Das 0:5 gegen den Deutschen Rekordmeister in der ersten Pokalrunde im Jahr 2016 war noch in bester Erinnerung. Zwar garantierte der Gast einen Zuschauerrekord, aber wirklich mithalten konnten die Ostthüringer nicht. Und so gönnten sie diesmal dem SV Drochtersen/ Assel das große Erlebnis gegen den FC Bayern, der im diesjährigen Finale der Eintracht aus Frankfurt unterlegen war.
Schauspielerin Palina Rojinski ermittelte mit Dfb-präsident Reinhard Grindel die Paarungen. Die in Gera geborene Moderation Julia Scharf blamierte sich gehörig, als sie anmerkte, Chemie Leipzig sei aus Lok Leipzig hervorgegangen. Zumindest relativierte Grindel, der zu jedem kleinen Verein etwas zu sagen wusste, diesen Irrtum. Wobei Chemie Leipzig wirklich aus dem SC Lokomotive hervorging, nicht aber aus dem 1. FC Lok Leipzig.
Mit dem FC Union Berlin erwischen die Jenaer einen Zweitligisten, der vor 17 Jahren schon im Finale des Wettbewerbes stand, sich aber danach regelmäßig in der ersten Runde aus dem Pokal verabschiedet hat. „In der ersten Runde des Dfb-pokals hätte es für uns sicherlich ein paar einfachere Lose gegeben“, sagt Oliver Ruhnert, Geschäftsführer Profifußball bei Union. Jenas Geschäftsführer Chris Förster war hingegen in Jubelstimmung, hatte er sich doch entweder Dynamo Dresden oder den FC St. Pauli oder eben Union Berlin gewünscht. „Ein sehr attraktives Los“, sagt der Manager, der auf ein ausverkauftes Ernst-abbe-sportfeld hofft. Aktuell bietet das Stadion in Jena nur eine Kapazität von knapp 10000 Plätzen. „Wenn sich große Nachfrage abzeichnet, stellen wir hinter der Gegengeraden eine Zusatztribüne auf.“Dies hänge aber auch davon ab, was der Spielplan in der dritten Liga mit sich bringe. Stehen im Umfeld der Pokalpartie, die an einem Tag zwischen dem 17. und 20. August stattfindet, attraktive Begegnungen an, kommt diese Option in Betracht.
Sowohl die Jenaer also die Berliner halten im Übrigen an einem bereits seit Wochen vereinbarten Freundschaftsspiel fest. Jena gastiert am 1. Juli im Stadion An der Alten Försterei. Damit kommt es zur Neuauflage des Fdgb-pokal-finales vor 50 Jahren, das Union gegen Jena gewann. Zugleich stellt Union zu diesem Termin erstmals das Team für die Spielzeit 18/19 vor. „Dass wir im Rahmen des 50jährigen Jubiläums unseres Fdgb-pokalsiegs in kurzer Zeit zweimal aufeinandertreffen, macht es sicherlich noch etwas spezieller“, sagt Union-geschäftsführer Ruhnert. „Trotzdem gehen wir als Favorit in die Partie und wollen in die nächste Runde einziehen.“
Dieses Ziel formuliert Förster auch für die Jenaer. Schließlich geht es um viel Geld. In der ersten Runde fließen 119000 Euro, in der zweiten Runde sind es weitere 318500 Euro. Im Achtelfinale winkt eine Prämie von 637000 Euro. Hinzu kommen immer die anteiligen Zuschauereinnahmen.
Geschäftsführer Förster in Jubelstimmung