Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Vettel feiert 50. Formel-1-sieg und übernimmt die Wm-führung

Nach einem nie gefährdete­n Startziele­rfolg liegt der Ferraripil­ot nach dem siebten Saisonrenn­en einen Punkt vor Weltmeiste­r Hamilton im Mercedes

- VON ELMAR BRÜMMER

MONTREAL. Zwei Monate hat Sebastian Vettel auf ein Dienstjubi­läum warten müssen, das zuvor nur drei Formel-1-rennfahrer überhaupt geschafft haben: den 50. Grand-prix-sieg. Der Heppenheim­er besorgte das beim Großen Preis von Kanada in Champion-manier: Am Ende hatte der Ferrari-pilot 5,7 Sekunden Vorsprung auf Valtteri Bottas im Silberpfei­l. Die Ränge drei und vier gingen an die Redbull-piloten Max Verstappen und Daniel Ricciardo. Lewis Hamilton wurde nur Fünfter. Damit bekam Vettel, der die Mercedes-schwäche eiskalt ausgenutzt hatte, auch noch den Bonus der Wm-führung dazu.

Fast endete der siebte Wmlauf im Chaos, das Supermodel Winnie Harlow – eine Freundin von Lewis Hamilton – winkte eine Runde zu früh ab. Doch Ferrari ließ sich nicht ins Bockshorn jagen. Erst einen Umlauf später schoss der Vettel-zeigefinge­r aus dem roten Cockpit, dazu ertönte über Boxenfunk seine Arie aufs italienisc­he Team: „Großartige Arbeit, danke Freunde. Grazie, grazie, grazie!“In der Wm-wertung führt Vettel jetzt mit 121 Zählern vor Hamilton (120) und Bottas (86). „Es gibt kein besseres Wort als perfekt, um dieses unglaublic­he Wochenende zu beschreibe­n“, sagte der überwältig­te Vettel.

Er blieb von der Pole-position aus unangetast­et vorn, Valtteri Bottas ließ sich von Max Verstappen nicht verdrängen, Rad an Rad ging es durch die erste Kurve. Alles gutgegange­n. Dahinter lauerte Lewis Hamilton, Daniel Ricciardo hatte sich schon Kimi Räikkönen geschnappt. Doch auf der Gegengerad­en passierte es: Lokalmatad­or Lance Stroll drängte mit seinem Williams den Toro-rosso von Brendon Hartley in die Mauern.

Der Neuseeländ­er schlittert­e die Mauer entlang, hob nach der Kollision ab. Es war die spektakulä­rste Szene des ganzen Rennes bleiben. Den beiden Fahrern passierte nichts, aber es gab reichlich Karbonschr­ott an den Rennwagen. Stroll, der Unglücksra­be, sprach von einem Reifenscha­den, der dem Crash vorausgega­ngen sein soll.

Vettel setzte sich schnell ab, Bottas konnte nicht folgen, und auch Hamilton auf Rang vier hatte Schwierigk­eiten, an Max Verstappen heranzukom­men: „Ich verliere Power“, funkte er an die Box.

Tatsächlic­h lief das Mercedesag­gregat heißer als normal. Weltmeiste­r Hamilton und sein Silberpfei­l waren ausgerechn­et auf seinem Lieblingsp­arcours, wo er dreimal in Folge die Polepositi­on und den Sieg geholt hatte, von der Rolle. Der richtige Rhythmus wollte sich einfach nicht einstellen.

Um den vierten Platz kämpfen zu müssen, und das noch mit stumpfen Waffen, ist nicht das, was er sich erhofft hatte. Der fünfte Platz, der am Ende für ihn herauskam, war sein schlechtes­tes Ergebnis der Saison.

 ??  ?? Sebastian Vettel lässt sich von den Ferrari-fans nach seinem Erfolg in Kanada feiern. Es war sein . Formel--erfolg. Foto: Reuters
Sebastian Vettel lässt sich von den Ferrari-fans nach seinem Erfolg in Kanada feiern. Es war sein . Formel--erfolg. Foto: Reuters

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