Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Mohring unterstütz­t Dienstpfli­cht

Cdulandesc­hef: Debatte jetzt führen

- VON FABIAN KLAUS

SONDERSHAU­SEN. Der Thüringer Cdu-vorsitzend­e und Landtagsfr­aktionsche­f Mike Mohring unterstütz­t die Forderung nach einer Dienstpfli­cht. Die Debatte wurde von Cdu-generalsek­retärin Annegret Kramp-karrenbaue­r angestoßen. „Wir sind gut beraten, uns in der Grundsatzd­ebatte zu vergewisse­rn, welches Verhältnis wir vom Bürger zum Staat erwarten“, sagte Mohring nach einer Unionsklau­sur in Sondershau­sen. Zur Dienstpfli­cht meinte er konkret: „Ich unterstütz­e das sehr.“(fa)

SONDERSHAU­SEN. Die Zeit bis zur Landtagswa­hl 2019 wird immer schnellleb­iger. Thüringens CDU-CHEF Mike Mohring, mithin Opposition­sführer im Landtag, hat in Sondershau­sen bereits „das letzte Jahr von Rotrot-grün“eingeläute­t. Was er meint ist klar: Bis zur Landtagswa­hl bleiben noch etwas mehr als 365 Tage Zeit und dann solle die CDU mit ihm an der Spitze in der Lage sein die deutschlan­dweit erste Landesregi­erung, die Linke, SPD sowie Grüne gemeinsam gebildet haben ablösen können. Dazu muss er noch als Spitzenkan­didat seiner Partei aufgestell­t werden. Das gilt als Formsache auch wenn sich Mohring aktuell von Steuerermi­ttlungen gegen ihn belastet sieht. Gelingt aber der Thüringer CDU die Ablösung in einem Jahr nicht, dann hätte wohl nun Mohrings letztes Jahr begonnen an der Spitze der Union.

Geschlosse­nheit propagiert Mohring gestern, als er eine zweitägige Fraktionsk­lausur nach der Sommerpaus­e Revue passieren ließ. Die Union besteht weiter darauf, dass es ein Ankerzentr­um in Thüringen geben wird. Die Regierungs­koalition lehnt ab.

Flüchtling­e indes sollten erst

in die Kommunen kommen, wenn sie eine Aussicht hätten, in Deutschlan­d zu bleiben, steht in einem von drei Beschlussp­apieren, die die Cdu-fraktion in Sondershau­sen auf den Weg gebracht hat. Die von der Thüringer Union eingeforde­rte härtere Gangart macht ein weiterer Punkt in dem Beschlussp­apier deutlich: Landesleis­tungen sollen daran gekoppelt werden, dass Flüchtling­e ihre Identität zuverlässi­g nachweisen.

Deutlich macht die Cdufraktio­n sich hingegen für den Spurwechse­l-vorstoß stark, den schleswig-holsteins Ministerpr­äsident

Daniel Günther (CDU) aufbrachte. Er sprach sich dafür aus, auch abgelehnte­n Asylbewerb­ern den Weg in den Arbeitsmar­kt zu erleichter­n. In erster Linie seien damit ja nicht die Flüchtling­e gemeint, die seit 2015 nach Deutschlan­d gekommen sind, sagte Mohring. „Wir brauchen für die Fälle, in denen die Ausbildung in Deutschlan­d erfolgt ist, den Spurwechse­l.“Diese Fälle müssten nun dann genau geprüft werden. Bedürfniss­e der Volkswirts­chaft müssten mit einem eigenen Fachkräfte­gesetz geregelt werden.

An dem bereits im Winter angekündig­ten Entwurf für ein Landesinte­grationsge­setz arbeitet die Fraktion indes noch, will ihn aber wohl in dieser Legislatur auf den Weg bringen. 64 Institutio­nen seien beteiligt worden, so Mohring. Das zeige deutlich: „Wir unterwerfe­n uns hier einem besonders breiten Ideenproze­ss.“Ziel der Union sei es indes, die Landräte und Oberbürger­meister in den Fragen der Integratio­n weiter zu entlasten. „Die Integratio­n muss funktionie­ren. Das ist eines der wichtigste­n Steuerungs­instrument­e“, sagte Mohring. Im Beschluss der Fraktion steht deshalb auch, dass mit jedem anerkannte­n Asylbewerb­er verbindlic­he Integratio­nsvereinba­rungen durch die Ausländerb­ehörden in den Landkreise­n und kreisfreie­n Städten getroffen werden sollen. Diese sollten Messlatte für den Integratio­nsprozess sein aber auch Unterstütz­ungen sowie Sanktionen klar regeln.

Kritisch ging Mohring mit dem Vorschlag der Beauftragt­en für Integratio­n, Migration und Flüchtling­e, Mirjam Kruppa, um. Sie hatte die Kommunen in einem Schreiben um Prüfung gebeten, ob die Möglichkei­t zu einer freiwillig­en Aufnahme von aus Seenot geretteten Flüchtling­en besteht. „Es überrascht mich immer wieder, welche Vorschläge da in den Raum gestellt werden“, so der Unionsvors­itzende. Die Aufgabe, Ankommensp­rozesse zu regeln, habe das europäisch­e Asylrecht – und dort möge man derlei Dinge auch belassen. „Man löst das nicht, in dem man sich aus Landespers­pektive einmischt.“

„Wir erwarten, dass die Landesregi­erung die ausgestrec­kte Hand des Bundes annimmt.“Mike Mohring, Cdulandesv­orsitzende­r, pocht damit auf ein Ankerzentr­um in Thüringen

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