Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Solidarität und Widerstand
Sonderausstellung in Erfurt zu den deutschgriechischen Beziehungen während der Militärdiktatur ab 1967
ERFURT. Den deutsch-griechischen Beziehungen während der Militärdiktatur von 1967 bis 1974 widmet die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße ab Dienstag, 21. August, die Sonderausstellung „Solidarität und Widerstand“. Die Schau der Friedrich-ebert-stiftung kann bis zum 20. September 2018 während der Öffnungszeiten im Souterrain der Erfurter Einrichtung besichtigt werden. Die Ausstellung wurde in deutsch-griechischer Kooperation erarbeitet und vom Auswärtigen Amt großzügig gefördert.
Vor 50 Jahren übernahm in Griechenland eine Obristenjunta durch einen Militärputsch die Macht. Das Regime hielt sich trotz griechischen und europaweiten Widerstands sieben Jahre lang. Neben den Niederlanden und Skandinavien bildete die Bundesrepublik Deutschland ein wichtiges Zentrum der Oppositionsbewegungen gegen die Obristendiktatur. Dabei spielten Parteien, Gewerkschaften und politische Stiftungen eine zentrale Rolle. Aber auch Exilgriechen erhoben ihre Stimme, obwohl der lange Arm der Junta und deren Einschüchterungsversuche bis ins Ausland reichten.
Am 20. September 2018 findet um 19 Uhr die Finissage statt. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion diskutieren Adamantios Theodor Skordos (GWZO Leipzig) und Janis Nalbadidacis (Hu-berlin) mit Nicole Immig (Bogazici Universität Istanbul) über die Zeitgeschichte Griechenlands. Zudem präsentiert die Stiftung Ettersberg den neuen Sammelband ihres Vorstandsvorsitzenden Jörg Ganzenmüller – Titel des 24. Bandes: „Europas vergessene Diktaturen? Diktatur und Diktaturüberwindung in Spanien, Portugal und Griechenland“.