Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Trainer Rangnick setzt gegen Craiova auf einen kleinen Kader
14 Feldspieler und zwei Torhüter sollen heute für RB Leipzig zum Weiterkommen in der Europa League reichen
LEIPZIG. Klein, aber fein werde sein Kader sein, mit dem er zum Rückspiel in der Europaleague-qualifikation gegen Universitatea Craiova am Donnerstagabend (18.30 Uhr) in die Wallachei fliegt, versprach am Tag der Abreise RB Leipzigs Trainer Ralf Rangnick. Und den ersten Beweis für die Konsistenz seiner Ankündigung lieferte er gleich mit. 14 Feldspieler nimmt er an Bord, dazu zwei Torhüter. Das ist klein.
Ob auch fein, wird sich nach der Partie zeigen. Doch die Sachsen reisen mit einem 3:1 aus dem Hinspiel zum rumänischen Pokalsieger. Und „wenn wir das Spiel seriös bestreiten“, so Rangnick, „dann haben wir das Selbstbewusstsein zu sagen, dass wir dort gewinnen.“Seriös zu sein, sei aber Voraussetzung.
Auch beim FC Schalke ist Rudy ein Thema
Der nötige Ernst war das Leitmotiv, mit dem der Sportdirektor und Cheftrainer des Bundesligisten am Mittwoch seine obligatorische Pressekonferenz bestritt, bei der es nur am Rand um die Expedition nach Craiova ging. Niemand geht ernsthaft davon aus, dass die Qualifikation für die Playoffs, die Leipzig im Erfolgsfall gegen Luhansk oder Braga bestreiten muss, schiefgeht, auch wenn mit Nationalstürmer Timo Werner (Rückenprobleme) ein Schlüsselspieler passen muss. Sebastian Rudy war das zentrale Thema.
Der 28 Jahre alte Profi des FC Bayern wird seit Wochen als möglicher Zugang für den Leipziger Kader gehandelt. Der Nationalspieler ist ein klassischer Sechser, also zentral vor der Viererkette zu Hause. Dort, wo RB seit dem Verkauf von Naby Keita zum FC Liverpool eine Vakanz hat.
Dass Leipzig Interesse an einer Verpflichtung zeigt, ist bekannt. Rangnick, früher in Hoffenheim tätig, hat Rudy einst zur TSG gelotst. Dessen früherer Trainer im Kraichgau, Julian Nagelsmann, wiederum heuert kommendes Jahr in Leipzig an.
Praktisch ist weiterhin nichts entschieden. Rangnick zeigte sich irritiert, dass der Wechsel am Vortag vom Südwestdeutschen Rundfunk und anderen Medien als fix vermeldet worden war. Er bezeichnete die angebliche Neuigkeit als „fake“, steigerte sie gar zur „Mutter aller fake news im Fußball“und dementierte. „Nach meinem jetzigen Informationsstand hat Sebastian Rudy sich noch nicht entschieden. Und wenn, dann gibt es ja noch andere Interessenten.“Schalke etwa, wie Mittwoch bekannt wurde. „Schließlich“, so Rangnick, müsse ja zudem auch Einigung mit dem Verein erzielt werden.“Bayerntrainer Niko Kovac erklärte am Mittwochabend, er lege Rudy bei einem Wechsel keine Steine in den Weg.
Rangnick deutete an, dass an der Nachricht, Rudy sei in Leipzig gewesen, nicht alles falsch gewesen ist. Zzwei Zukäufe will der Sportchef wohl noch tätigen, um sich für die kommende Dreifachbelastung aus Liga, Pokal, Europa League gerüstet zu fühlen.
Größe und Qualität des Kaders sind nicht nur ein Thema beim anstehenden Spiel in Craiova. Rangnick hat vor zwei Wochen moniert, dass bei „jetzigem Stand“ein erfolgreicher „Tanz auf drei Hochzeiten“so gut wie ausgeschlossen sei.
Jetziger Stand, das sind: 18 Feldspieler, vier Torhüter plus zwei Profis, Atinc Nukan und Massimo Bruno, die RB gern noch abstoßen würde. Zu klein, das Ganze. Zwei mehr sollten es also schon noch sein.
Doch auch mit Ademola Lookman geht es nicht voran. Der junge Brite, vergangene Rückserie vom FC Everton ausgeliehen, würde zwar gern zurückkehren, aber er hat keine Klausel im Vertrag und Everton will auch nicht. Es bleibt also bei klein. Ob auch fein, ist eben weiterhin eine offene Frage.