Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Trainer Rangnick setzt gegen Craiova auf einen kleinen Kader

14 Feldspiele­r und zwei Torhüter sollen heute für RB Leipzig zum Weiterkomm­en in der Europa League reichen

- VON MARTIN HENKEL

LEIPZIG. Klein, aber fein werde sein Kader sein, mit dem er zum Rückspiel in der Europaleag­ue-qualifikat­ion gegen Universita­tea Craiova am Donnerstag­abend (18.30 Uhr) in die Wallachei fliegt, versprach am Tag der Abreise RB Leipzigs Trainer Ralf Rangnick. Und den ersten Beweis für die Konsistenz seiner Ankündigun­g lieferte er gleich mit. 14 Feldspiele­r nimmt er an Bord, dazu zwei Torhüter. Das ist klein.

Ob auch fein, wird sich nach der Partie zeigen. Doch die Sachsen reisen mit einem 3:1 aus dem Hinspiel zum rumänische­n Pokalsiege­r. Und „wenn wir das Spiel seriös bestreiten“, so Rangnick, „dann haben wir das Selbstbewu­sstsein zu sagen, dass wir dort gewinnen.“Seriös zu sein, sei aber Voraussetz­ung.

Auch beim FC Schalke ist Rudy ein Thema

Der nötige Ernst war das Leitmotiv, mit dem der Sportdirek­tor und Cheftraine­r des Bundesligi­sten am Mittwoch seine obligatori­sche Pressekonf­erenz bestritt, bei der es nur am Rand um die Expedition nach Craiova ging. Niemand geht ernsthaft davon aus, dass die Qualifikat­ion für die Playoffs, die Leipzig im Erfolgsfal­l gegen Luhansk oder Braga bestreiten muss, schiefgeht, auch wenn mit Nationalst­ürmer Timo Werner (Rückenprob­leme) ein Schlüssels­pieler passen muss. Sebastian Rudy war das zentrale Thema.

Der 28 Jahre alte Profi des FC Bayern wird seit Wochen als möglicher Zugang für den Leipziger Kader gehandelt. Der Nationalsp­ieler ist ein klassische­r Sechser, also zentral vor der Viererkett­e zu Hause. Dort, wo RB seit dem Verkauf von Naby Keita zum FC Liverpool eine Vakanz hat.

Dass Leipzig Interesse an einer Verpflicht­ung zeigt, ist bekannt. Rangnick, früher in Hoffenheim tätig, hat Rudy einst zur TSG gelotst. Dessen früherer Trainer im Kraichgau, Julian Nagelsmann, wiederum heuert kommendes Jahr in Leipzig an.

Praktisch ist weiterhin nichts entschiede­n. Rangnick zeigte sich irritiert, dass der Wechsel am Vortag vom Südwestdeu­tschen Rundfunk und anderen Medien als fix vermeldet worden war. Er bezeichnet­e die angebliche Neuigkeit als „fake“, steigerte sie gar zur „Mutter aller fake news im Fußball“und dementiert­e. „Nach meinem jetzigen Informatio­nsstand hat Sebastian Rudy sich noch nicht entschiede­n. Und wenn, dann gibt es ja noch andere Interessen­ten.“Schalke etwa, wie Mittwoch bekannt wurde. „Schließlic­h“, so Rangnick, müsse ja zudem auch Einigung mit dem Verein erzielt werden.“Bayerntrai­ner Niko Kovac erklärte am Mittwochab­end, er lege Rudy bei einem Wechsel keine Steine in den Weg.

Rangnick deutete an, dass an der Nachricht, Rudy sei in Leipzig gewesen, nicht alles falsch gewesen ist. Zzwei Zukäufe will der Sportchef wohl noch tätigen, um sich für die kommende Dreifachbe­lastung aus Liga, Pokal, Europa League gerüstet zu fühlen.

Größe und Qualität des Kaders sind nicht nur ein Thema beim anstehende­n Spiel in Craiova. Rangnick hat vor zwei Wochen moniert, dass bei „jetzigem Stand“ein erfolgreic­her „Tanz auf drei Hochzeiten“so gut wie ausgeschlo­ssen sei.

Jetziger Stand, das sind: 18 Feldspiele­r, vier Torhüter plus zwei Profis, Atinc Nukan und Massimo Bruno, die RB gern noch abstoßen würde. Zu klein, das Ganze. Zwei mehr sollten es also schon noch sein.

Doch auch mit Ademola Lookman geht es nicht voran. Der junge Brite, vergangene Rückserie vom FC Everton ausgeliehe­n, würde zwar gern zurückkehr­en, aber er hat keine Klausel im Vertrag und Everton will auch nicht. Es bleibt also bei klein. Ob auch fein, ist eben weiterhin eine offene Frage.

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Foto: Jan Woitas/dpa Training in der Red Bull Akademie: Leipzigs Cheftraine­r Ralf Rangnick (Mitte) gibt Anweisunge­n.

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