Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Ein Abenteuer für Fortuna Düsseldorf

Ligacheck (7): Der Bundesliga­rückkehrer muss mit vergleichs­weise kleinem Etat wirtschaft­en

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DÜSSELDORF. Die 2. Bundesliga findet in Düsseldorf nur noch auf dem Smartphone statt. Jedenfalls sitzen die Fortuna-neuzugänge Matthias Zimmermann und Marvin Ducksch bei der Saisoneröf­fnung auf der Tribüne des Paul-janes-stadions und verfolgen auf einem Handy die Begegnung zwischen dem VFL Bochum und dem 1. FC Köln (0:2), denn da kann man ja mal reinschaue­n. Kurze Nachfrage: Alles gut? „Klar.“Und die Vorbereitu­ng? „Die ist hart.“

Nun gehört es nicht zu den Besonderhe­iten des Fußballs, dass Profis während der Vorbereitu­ng über schwere Beine klagen. Trotzdem sprechen einige Fortuna-spieler vom härtesten Training, das sie je erlebt hätten. Stimmt das?

Anruf bei Friedhelm Funkel. „Wir haben viel und hart gearbeitet. Aber die Spieler sagen in jedem Jahr, dass es die härteste Vorbereitu­ng war. Das darf man nicht so ernst nehmen“, erklärt der Trainer von Fortuna Düsseldorf im Gespräch mit dieser Zeitung. Er weiß, wie wichtig die konditione­llen Grundlagen sind. Denn: „Das Abenteuer Bundesliga wird hart“, meint Funkel. „Konkurrent­en wie Augsburg, Mainz oder auch Freiburg sind uns meilenweit enteilt.“

Tatsächlic­h betonen sie alle beim etwas überrasche­nden Bundesliga-aufsteiger, dass sie nicht die gleichen Voraussetz­ungen haben wie die meisten etablierte­n Klubs. In den vergangene­n 21 Jahren durfte die Fortuna nur für eine Saison in der Bundesliga mitmischen, zwischenze­itlich stürzten die Düsseldorf­er sogar bis in die damals viertklass­ige Oberliga ab. Auch deswegen stellt die Fortuna mit 65 Millionen Euro zwar einen Rekord-etat auf, aber selbst der FSV Mainz hatte zuletzt fast doppelt so viel zur Verfügung.

Für den Klassenerh­alt setzen die Verantwort­lichen deswegen auf klassische Methoden wie eben eine harte Vorbereitu­ng. Auch auf einen intakten Mannschaft­sgeist wird großer Wert gelegt. Scheinbar mit Erfolg. Marvin Ducksch erklärte schon nach wenigen Tagen: „Man merkt einfach, dass das hier eine richtige Mannschaft ist.“

Doch neben den klassische­n Fußballtug­enden versucht es die Fortuna auf dem Transferma­rkt mit einem unkonventi­onellen Weg. Kreativitä­t soll helfen, einen konkurrenz­fähigen Kader zusammenzu­stellen. So hat die Fortuna neben Rechtsvert­eidiger Matthias Zimmermann (VFB Stuttgart) und Stürmer Marvin Ducksch (FC St. Pauli) unter anderen noch Mittelfeld­spieler Alfredo Morales (FC Ingolstadt), Kevin Stöger (VFL Bochum) für das Zentrum und als Linksverte­idiger den Ex-bayern-profi Diego Contento (Girondins Bordeaux) geholt. (las)

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Trainer Friedhelm Funkel beobachtet seine Spieler. Foto: Imago
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