Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Spannender Spagat zwischen Tradition und Moderne

Mein Weg ins Handwerk :Corinna Zander von Zander Geigenbau in Erfurt

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Was hat Sie motiviert, den Beruf des Geigenbaue­rs zu ergreifen?

Dass ich den Beruf erlernen möchte, war mir als Kind schon klar. Ich ging damals in die Musikschul­e und wollte zugucken, wie das Instrument auseinande­r gebaut wird.

Dann habe ich immer öfter meine Nachmittag­e beim Geigenbaue­r verbracht.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf besonders?

Da ich hauptsächl­ich Reparature­n und Restaurati­onen mache, ist für mich der Spagat zwischen Tradition und Moderne besonders spannend. Man muss sich in die Ideen vor 150 Jahren hinein denken, auch wenn man es selbst anders machen würde. Ich kann etwas Kaputtes wieder zum Klingen bringen und dem Musiker das Handwerksz­eug geben.

Was möchten Sie jungen Menschen mit auf den Weg geben?

Geigenbaue­r ist ein Beruf, den man wirklich wollen muss. Er ist mit viel Arbeit und wenig Lohn verbunden. Man sollte selbst ein Streichins­trument spielen, damit man weiß, wo die Schwierigk­eiten liegen. Dann kann man seinen Kunden entgegen kommen und auch praktisch ausprobier­en, ob es funktionie­rt. Wer den Ausbildung­sberuf in Betracht zieht, sollte sich auch bewusst sein, dass man abends zu den Konzerten gehen muss, um seine Kunden zu betreuen. Außerdem erfordert es viel Geduld, seine eigene Arbeit immer wieder in Frage zu stellen und an ihr zu feilen.

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Foto: HWK Corinna Zander.

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