Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Kein Ersatz auf der Ersatzbank
Wenn es überhaupt einen Wermutstropfen gab an diesem Handball-abend, dann war es die Tatsache, dass der Supercup der Frauen mehr als nur 1200 Zuschauer in der Nordhäuser Wiedigsburghalle verdient gehabt hätte. Der Thüringer HC indes hat ein Zeichen gesetzt und die Werbetrommel gerührt. In der Bundesliga kann nur Meister werden, wer die Frauen aus Bad Langensalza in die Knie zwingt. Und wer gesehen hat, vor allem wie der souveräne Sieg gegen Oldenburg herausgespielt wurde, der wird gewiss wiederkommen, wenn hier am 7. Oktober die Champions-league-saison beginnt.
Überraschend war der in der Höhe so deutliche Triumph gegen den biederen Pokalsieger, weil Trainer Herbert Müller schon nach zehn Minuten mit Wechseln begann, ohne dass sich ein Bruch im Spiel einstellte. Das Duell hat gezeigt, dass das Wort Ersatzbank beim Thüringer HC in dieser Saison nicht greift. Was von dort auf das Feld kommt, ist kein Ersatz, sondern es sind Spielerinnen mit gleichem Potenzial.
Natürlich sind solche Leistungen nicht beliebig wiederholbar. Zumal demnächst weitaus schwierigere Gegner auf den Thüringer HC warten. Wie weit die europäische Spitze entfernt ist, wird sich zeigen. Ein Gradmesser wird es sein, wenn zum Beispiel am 21. Oktober der Champions-league-sieger Györ zum Gruppenspiel nach Nordhausen kommt.
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