Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Fehlstart abgewendet – aber zufrieden ist RB Leipzig nicht

Das 1:1 gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf genügt den eigenen Erwartunge­n nicht. Trainer Rangnick ist verärgert

- VON MARTIN HENKEL

LEIPZIG. Aufatmen in Leipzig. Kommendes Wochenende ist Länderspie­lpause, der kleinste Kader der Liga darf sich also von diesem Sommer erholen – und sich Gedanken darüber machen, was zu halten ist von der Last-minute-qualifikat­ion zur Europa League vergangene­n Donnerstag gegen Luhansk, von der missglückt­en Suche nach zwei Verstärkun­gen für den kleinsten Kader der Liga – und einem 1:1 am Sonntagnac­hmittag gegen Düsseldorf, das für RB nach dem Auftakt (1:4 gegen Dortmund) immerhin bedeutete: Fehlstart abgewendet.

Viel Aufwand, wenig Ertrag

Mehr aber war aus diesem neunten Pflichtspi­el nicht herauszuho­len. Denn einen Aufsteiger daheim nicht besiegen zu können, sogar am Rand einer Niederlage gestanden zu haben, weil die Fortunen durch Matthias Zimmermann in Führung gegangen waren (47.), das war nicht das Erwartete. Es war zwar der erste Punkt in dieser Spielzeit, aber es waren eben auch zwei verschenkt­e, weil aus unzähligen Chancen nur noch das 1:1 durch Jean-kévin Augustin herausspra­ng (68.).

Aber RB will einfach nicht ins Rollen kommen. Dass die Leipziger so ihre Probleme haben mit tiefstehen­den Gegnern, hat sich auch bis nach Düsseldorf herumgespr­ochen. Und Trainer Friedhelm Funkel ein Pragmatike­r ist, stellte er sein Team nicht nur tief, sondern geradezu massiv auf seine Rasenhälft­e. Er agierte bei Ballbesitz der Leipziger mit einem 5-3 in der Abwehr.

Die Rezeptur ging lange Zeit auf. Die Fortuna hielt hinten dicht und konterte schnörkell­os vor das Tor des Gegners, das dreimal hochkaräti­g in Gefahr geriet. Marvin Duksch hatte zweimal das 1:0 auf dem Schuh, das erste Mal in der sechsten Minute, das zweite Mal in der 28. Beide Male aber schoss er Rbschlussm­ann Peter Gulacsi in die Handschuhe. Die dritte Gelegenhei­t ergab sich wieder aus einem Konter, Nico Gießelmann schoss dieses Mal knapp am langen Pfosten vorbei (36.).

Leipzig bekam keine Kontrolle in diese Partie. Vielleicht war es Müdigkeit. Acht Neue in der Startelf mischten ihr Übriges zu einer ersten Leipziger Hälfte bei, in der Timo Werner in der 39. Minute die erste nennenswer­te Gelegenhei­t zur Führung verpasste. Er spitzelte eine Hackenvorl­age von Emil Forsberg Millimeter am kurzen Pfosten vorbei ins Toraus. Eine Minute später bekam der Passgeber die größte Leipziger Chance vor dem Pausenpfif­f aufgelegt, den Pass von Bruma schoss er aber aus zehn Metern Fortuna-keeper Michael Rensing an den Bauch.

In diesen letzten Minuten vor der Pause schien der Fortuna die Luft auszugehen. Entweder aber war das geblufft, oder die 15 Minute in der Kabine wirkten Wunder. Denn keine drei Minuten waren gespielt, da stand es 1:0 für die Gäste. Matthias Zimmermann rundete einen Konter der Düsseldorf­er mit einem Schuss ins Toreck ab (47.).

Trotzdem war die Müdigkeit bei den Gästen nicht mehr zu übersehen, denn in der Folgezeit rollte Angriff um Angriff auf Rensing zu. Werner (55.), Kevin Kampl (58.) und Hoffmann mit einem Querschläg­er an den eigenen Pfosten binnen fünf Minuten brachten den Torhüter der Fortuna immer mehr in Bedrängnis. In der 68. Minute war er dann bezwungen. Der eingewechs­elte Marcel Sabitzer fälschte einen Schuss von Nordi Mukiele ab, der Ball gelangte daraufhin vor die Füße von Jeankévin Augustin, der den Ball aus zwei Metern ins Tor schoss.

„Wir wollten natürlich die drei Punkte hier behalten, deswegen ist das enttäusche­nd“, sagte Leipzigs Torwart Peter Gulacsi. Auch sein Trainer Ralf Rangnick war nicht allzu glüclich: „Was mich am meisten ärgert, ist das Gegentor, das hatte nichts mit aggressive­m Pressing zu tun. In der letzten halben Stunde kann ich dem Team aber nichts vorwerfen.“

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Eingekeilt: Die Düsseldorf­er Andre Hoffmann (l.) und Marcel Sobottka nehmen Jean-kévin Augustin (Mitte) in die Zange. Immerhin: Augustin erzielt in der . Minute den Ausgleich. Foto: Matthias Kern, Getty

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