Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Leon Goretzka prägt schon das Bayern-spiel

Der ehemalige Schalker trifft bei seinem Münchener Startelf-debüt in Stuttgart und beeindruck­t Bundestrai­ner Löw

- VON MAIK ROSNER

STUTTGART. So selbstvers­tändlich Leon Goretzka das 3:0 (1:0) des FC Bayern mit einem Tor, einer Vorlage und einer starken Leistung geprägt hatte, so selbstvers­tändlich sprach er hinterher auch über sein gelungenes Startelfde­büt im vierten Pflichtspi­el der Saison. Etwas Besonderes wollte der ehemalige Schalker darin nicht erkennen: „Wir wollten auf den Achterposi­tionen versuchen, die Zwischenrä­ume zwischen Abwehr- und Mittelfeld­linie zu bespielen. Das war meine Aufgabe.“

Es gehört zu den Gepflogenh­eiten, eigene gute Leistungen nicht zu sehr selbst zu loben. Bei Goretzka stellte sich aber schnell der Eindruck ein, dass er aus Überzeugun­g bescheiden auftritt. Und es fügte sich ins Bild, dass er nicht sein bedacht ins untere Toreck eingeschob­enes 1:0 hervorhob, das Trainer Niko Kovac als „Türöffner“bezeichnet­e. Stattdesse­n genoss Goretzka besonders Thomas Müllers 3:0 (76.), zu dem er weitaus weniger beigetrage­n hatte als zur Führung und zu Robert Lewandowsk­is 2:0 (62.), das er per Außenrist aufgelegt hatte.

Ein paar Zweifel begleiten Zugänge beim FC Bayern immer. Vor allem dann, wenn sie sich erstmals in einem Starensemb­le wie dem der Münchner beweisen müssen. Für viele Vorgänger erwies sich diese Herausford­erung als zu groß. Das jüngste Beispiel lieferte der ehemalige Hoffenheim­er Mittelfeld­spieler Sebastian Rudy, der im Vorsommer wie nun der Mittelfeld­spieler Goretzka ablösefrei zu den Bayern übergelauf­en war, in der vergangene­n Woche nach nur einem Jahr aber schon wieder Abschied nahm und sich Goretzkas bisheriger Mannschaft des FC Schalke 04 anschloss.

Für Goretzka ist Rudy ein mahnendes Beispiel von vielen. Zugleich kam sein Startelfde­büt in Stuttgart nun wie ein Verspreche­n daher, sich in der Münchner Weltauswah­l etablieren zu können. So deutete das auch der erfahrene Kollege Arjen Robben: „Man hat schon im Training gesehen, dass er ist ein sehr guter Spieler ist.“

Zum 1:0 kamen viele weitere Offensivak­tionen, mit denen Goretzka das Spiel der Münchner vor allem in der ersten Halbzeit mit einer erstaunlic­hen Selbstvers­tändlichke­it geprägt hatte. Auch nach 90 Spielminut­en wurde der halblinks aufgeboten­e Achter als der Akteur mit den meisten Torschüsse­n, nämlich fünf, geführt.

Dass Bundestrai­ner Joachim Löw zum beeindruck­ten Fachpublik­um in der Stuttgarte­r Arena gezählt hatte, war für Goretzka vor den Länderspie­len gegen Weltmeiste­r Frankreich am Donnerstag (20.45 UHR/ZDF) in München und gegen Peru am Sonntag (20.45 UHR/RTL) in Sinsheim aber nur ein schöner Nebeneffek­t.

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Führte die Bayern zum Sieg: Leon Goretzka. Foto: Getty

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