Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Jovanovic trifft und schweigt
Regionalliga: Beim 1:0 über Bautzen, dem ersten Heimsieg der Saison, lässt der Rot-weiß-stürmer nur sein Tor sprechen
ERFURT. Sein erster Treffer in der Meisterschaft, der dem FC Rot-weiß den ersten Heimsieg der Saison bescherte; die Jubel-choreographie mit Lukas Novy vor der Fankurve; seine sich freuende Familie auf der Tribüne: Velimir Jovanovic hätte eigentlich eine Reihe von schönen Themen gehabt, über die er nach dem 1:0Erfolg über Budissa Bautzen erzählen konnte. Überraschenderweise ließ er es bleiben und wollte sich gar nicht äußern.
Allüren? Falsche Bescheidenheit? Den Grund für sein Schweigen behielt der 31-Jährige ebenso für sich. Zumindest sein Trainer versuchte sich in einer Erklärung: „Die letzten Wochen, als es bei uns nicht so lief, haben ihn ziemlich gewurmt. Er hat ja einen gewissen Anspruch an sich. Vielleicht wollte er sein Tor einfach nicht zu hoch hängen“, sagte Thomas Brdaric.
Wie wichtig es war, konnte jedoch in den glücklichen Gesichtern abgelesen werden. Erleichterung überall. „Die Nachwehen nach den beiden Niederlagen hat man schon noch gespürt“, fand Brdaric. „Es fehlte an der nötigen Leichtigkeit vor dem gegnerischen Tor. Doch insgesamt hat die Mannschaft spielerisch überzeugt und verdient gewonnen.“
Allerdings: Sie tat sich schwer und hatte vor allem in der ersten Halbzeit eine gehörige Portion Glück. Die kompakt-aggressiven Bautzener konterten einige Male gefährlich und besaßen mit Tony Schmidts 30-Meter-pfostenknaller (12.) und knapp verzogenen Schüssen des aufgerückten Jonas Mack (21./32.) sogar die größeren Chancen.
Den Rot-weißen fehlten lange Tempo und Ideen, den Abwehrriegel der Gäste zu knacken. Gefährlich wurde es erst, als Morten Rüdiger über die linke Seite anzog. Er leitete so auch die entscheidende Szene ein; Rico Gladrow brachte die Flanke, Jovanovic erwischte bei seiner Direktabnahme den Ball zwar nicht richtig – dadurch aber Bautzens Keeper Maik Ebersbach auf dem falschen Fuß – 1:0 (42.).
„Das war ein Genickschlag für uns“, konstatierte Budissa-trainer Torsten Gütschow, dessen Team nach dem Wechsel zu keinem zwingenden Abschluss mehr kam. Die Erfurter agierten defensiv sicher, vergaben jedoch mehrere Hochkaräter; die größte davon Tobias Hasse per Kopf (62.).
24 Stunden später stand der FC Rot-weiß schon wieder auf dem Feld. Bei Kreisoberligist Gumpoldia Gumpelstadt, dem Fairplay-sieger des Thüringer Fußballverbandes, gewann das Team vor 500 Zuschauern mit 3:0.
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