Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Jovanovic trifft und schweigt

Regionalli­ga: Beim 1:0 über Bautzen, dem ersten Heimsieg der Saison, lässt der Rot-weiß-stürmer nur sein Tor sprechen

- VON MARCO ALLES

ERFURT. Sein erster Treffer in der Meistersch­aft, der dem FC Rot-weiß den ersten Heimsieg der Saison bescherte; die Jubel-choreograp­hie mit Lukas Novy vor der Fankurve; seine sich freuende Familie auf der Tribüne: Velimir Jovanovic hätte eigentlich eine Reihe von schönen Themen gehabt, über die er nach dem 1:0Erfolg über Budissa Bautzen erzählen konnte. Überrasche­nderweise ließ er es bleiben und wollte sich gar nicht äußern.

Allüren? Falsche Bescheiden­heit? Den Grund für sein Schweigen behielt der 31-Jährige ebenso für sich. Zumindest sein Trainer versuchte sich in einer Erklärung: „Die letzten Wochen, als es bei uns nicht so lief, haben ihn ziemlich gewurmt. Er hat ja einen gewissen Anspruch an sich. Vielleicht wollte er sein Tor einfach nicht zu hoch hängen“, sagte Thomas Brdaric.

Wie wichtig es war, konnte jedoch in den glückliche­n Gesichtern abgelesen werden. Erleichter­ung überall. „Die Nachwehen nach den beiden Niederlage­n hat man schon noch gespürt“, fand Brdaric. „Es fehlte an der nötigen Leichtigke­it vor dem gegnerisch­en Tor. Doch insgesamt hat die Mannschaft spielerisc­h überzeugt und verdient gewonnen.“

Allerdings: Sie tat sich schwer und hatte vor allem in der ersten Halbzeit eine gehörige Portion Glück. Die kompakt-aggressive­n Bautzener konterten einige Male gefährlich und besaßen mit Tony Schmidts 30-Meter-pfostenkna­ller (12.) und knapp verzogenen Schüssen des aufgerückt­en Jonas Mack (21./32.) sogar die größeren Chancen.

Den Rot-weißen fehlten lange Tempo und Ideen, den Abwehrrieg­el der Gäste zu knacken. Gefährlich wurde es erst, als Morten Rüdiger über die linke Seite anzog. Er leitete so auch die entscheide­nde Szene ein; Rico Gladrow brachte die Flanke, Jovanovic erwischte bei seiner Direktabna­hme den Ball zwar nicht richtig – dadurch aber Bautzens Keeper Maik Ebersbach auf dem falschen Fuß – 1:0 (42.).

„Das war ein Genickschl­ag für uns“, konstatier­te Budissa-trainer Torsten Gütschow, dessen Team nach dem Wechsel zu keinem zwingenden Abschluss mehr kam. Die Erfurter agierten defensiv sicher, vergaben jedoch mehrere Hochkaräte­r; die größte davon Tobias Hasse per Kopf (62.).

24 Stunden später stand der FC Rot-weiß schon wieder auf dem Feld. Bei Kreisoberl­igist Gumpoldia Gumpelstad­t, dem Fairplay-sieger des Thüringer Fußballver­bandes, gewann das Team vor 500 Zuschauern mit 3:0.

• Weitere Fotos vom Liga-spiel im Internet unter www. tlz.de

 ??  ?? Velimir Jovanovic dreht nach seinem Goldenen Tor jubelnd in Richtung Fankurve ab. Fotos (): Frank Steinhorst
Velimir Jovanovic dreht nach seinem Goldenen Tor jubelnd in Richtung Fankurve ab. Fotos (): Frank Steinhorst

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